Lida Gustava Heymann

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Deutsche Frauenrechtlerin *15. März 1868, †31. Juli 1943 im Exil in Zürich
40 Jahre lebte sie mit Anita Augspurg zusammen.

Bundesarchiv Bild 146-1987-143-05, Lida Gustava Heymann

Biografie

Dank ihres Erbes, war es ihr möglich diverse Projekte zu initiieren oder zu unterstützen. In Hamburg richtete sie vor der Jahrhundertwende ein Frauenzentrum mit Mittagstisch für berufstätige Frauen ein. Sie war im Vorstand des Verband Fortschrittliche Frauenvereine und war mit Anita Augspurg Initiatorin des Deutschen Verbands für Frauenstimmrecht.
1915 war sie Mitbegründerin des Frauenkongresses zum Frieden in Den Haag.
Noch in Deutschland gab sie zusammen mit ihrer Lebensgefährtin die Zeitschrift "Frau im Staat" heraus.
Ausschnitt aus "Eine Frage. Frauen Europas, wann erschallt euer Ruf?

Frauen Europas, wo bleibt eure Stimme, um Frieden zu säen? Lasst euch nicht abhalten durch jene, die euch, weil ihr den Frieden wollt, der Schwäche zeihen, die da sagen, ihr werdet durch euren Protest den blutigen Gang der Geschichte nicht aufhalten.
Versucht zum mindesten, dem Rad der Zeit menschlich, mutig und stark, würdig eures Geschlechtes, in die bluttriefenden Speichen zu greifen. [1]

1928 in der Schweizerischen Lehrerinnenzeitung: "«Pax International» erinnert an den 60. Geburtstag von Frau Lida Gustava Heymann, die zusammen mit Dr. Anita Augsburg eine der ersten Frauen waren auf dem Kontinent, die die militante Frauenstimmrechtsbewegung in England mit Freude und Zustimmung begrüssten. Lida Gustava Heymann verlor niemals ihr Bewusstsein von der Solidarität aller Frauen, und sie warf sich sofort mit der Glut, die ihr Gemüt und ihren Geist so sehr auszeichnet, in die Arbeit der Völkerversöhnung. Als Pazifistin in des Wortes vollständigster und weitgehendster Bedeutung ist sie gegen die Gewalt auf allen Gebieten, sei es der Erziehung, der Politik, der Wirtschaft, und in allen Formen auf getreten." [2]
1933 befanden sich beide auf einer Auslandsreise, von der sie nicht mehr nach Deutschland zurückkehrten (da sie zehn Jahre zuvor die Ausweisung Hitlers gefordert hatten). Das Vermögen beider wurde konfisziert. Sie liessen sich in Zürich nieder.

Aktivitäten

  • Aktiv in der IFFF (Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit). In: Frauenbestrebungen [1], Heft 3/1915

Bilder

Publikationen

  • Heymann, Lida Gustava; in Zusammenarbeit mit Dr. jur. Anita Augspurg Erlebtes, Erschautes: Deutsche Frauen kämpfen für Freiheit, Recht und Frieden, 1850-1940. Margrit Twellmann (Hrsg.in), Ulrike Helmer Verlag, 1972.
  • Heymann, Lida Gustava. Appell an das Gewissen der Welt. In: Neue Wege, Beiträge zu Religion und Sozialismus, 31/1937. S. 311-316. Online verfügbar auf e-periodica, zuletzt aufgerufen am 19.12.2022
  • Heymann, Lida Gustava. Eine Frage. Frauen Europas, wann erschallt euer Ruf? In: Frauenbestrebungen, 3/1915, S. 19-20. Online verfügbar auf e-periodica, zuletzt aufgerufen am 19.12.2022

Webseiten

Logo fembio.jpg Lida Gustava Heymann bei FemBio.org  
Wikipedia-logo.png Der Wikipedia-Artikel zu Lida Gustava HeymannW ist bestimmt ausführlicher.
Hier im L-Wiki gibt es das Wichtigste aus (schweizerischer) lesbengeschichtlicher Sicht.
 

Literatur

  • Schnurrenberger, Regula. Zweifelhafte Ehre: Zürich, 20. Dezember 1993, Friedhof Fluntern. In: Frau ohne Herz, 33/1994, S. 11. Online verfügbar auf e-periodica, zuletzt aufgerufen am 19.12.2022

Einzelnachweise

  1. Heymann, Lida Gustava. Eine Frage. Frauen Europas, wann erschallt euer Ruf? In: Frauenbestrebungen, 3/1915, S. 19-20.
  2. Schweizerische Lehrerinnenzeitung, 13/1928, S. 212