Annemarie Schwarzenbach

Historikerin, Schriftstellerin, Fotografin, Reisejournalistin, *23.5.1908 in Zürich - †15.11.1942 in Sils

Annemarie Schwarzenbach

Biografie

Annemarie Schwarzenbach wurde am 23. Mai 1908 als mittleres von fünf Kindern von Alfred Emil Schwarzenbach (1876-1940) und Marie Renée Wille (1883-1959) in Zürich geboren: im noblen „grünen Winkel“. Die Adresse des Geburtshauses: Am Parkring 53 a, Zürich Enge, (2 Min. von der Post entfernt). Heute weist ein Schild darauf hin. Sie starb am 15. November 1942 in Sils/Engadin. Eine umfangreiche Biographie samt allen Werken findet sich in Luise F. Pusch fembio.org

Zürcher Stationen

  • 1912 zieht die Familie von Zürich auf das Gut Bocken bei Horgen am Zürichsee, wo Annemarie aufwächst. Kurz besucht sie die Dorfschule, erkrankt an Scharlach und erhält danach Privatunterricht durch Hauslehrerin Fräulein Zweifel bis 1923, Schwerpunkt ist die musikalische Ausbildung. - Ihre Schwester dagegen besucht 5 Jahre das Freie Gymnasium in Zürich und wohnt in Zürich bei Onkel Ulrich und Ines Wille-Rieter in der Villa Schönberg (mit 3 Cousinen)
  • 1923-1924 besucht Annemarie Schwarzenbach die Privatschule von Dr. Götz-Azzolini in Zürich. Ab Herbst 1925 das Hochalpine Töchterinstitut in Ftan im Unterengadin. Dieses schliesst sie im Herbst 1927 mit der Matura ab. Hier: erste Verliebtheit in Frauen und wird von Frauen umschwärmt.
  • 1927-1931 Studium in Zürich und Paris: 3. November 1927 Immatrikulation an der Universität Zürich in Geschichte. Kurzer Aufenthalt in New York. Studiert mit Cousine Gundula Wille (auch sie promoviert in Geschichte) in Zürich und ein Semester in Paris. Schwarzenbach bleibt 2 Semester an der Sorbonne in Paris, wo sie neben Geschichte vor allem Philosophie und Psychologie hört.
  • Annemarie Schwarzenbach organisiert eine Lesung von Erika und Klaus Mann im Rahmen einer Vortragsveranstaltung der Zürcher Studentenschaft und bemüht sich auch vergeblich um eine Aufführungsmöglichkeit für Klaus Manns Theaterstück „Geschwister“ in Zürich.
  • Am 16. Dez. 1930 lernen sich auch Erika Mann und Mutter Renée kennen, Erika übernachtet auf Bocken, für kurze Zeit entsteht auch ein Briefwechsel zwischen ihnen. Später stehen sie sich sehr ablehnend gegenüber – Annemarie Schwarzenbach fühlt sich zwischen den verschiedenen Anforderungen, der Mutter und der Freundschaft zu Erika und Klaus Mann hin und hergerissen.
  • April 1931 schliesst sie ihre Studien in Zürich mit einer Dissertation zur Geschichte des Oberengadins im Mittelalter und Neuzeit ab bei Prof. Karlmeyer (Innerschweizer)
  • 1928-1930 erste literarische Arbeiten: u.a. Erik (1928), Pariser Novellen I,II (1930), Stellung der Jugend (veröffentlicht in der NZZ 20.4.1930 ), Ruth (veröffentlicht 1932 in Amalthea Almanach , Zürich/Leipzig)
  • 1930 „Stellung der Jugend“ (Artikel für die NZZ, S.49)
  • 31. Oktober: erste Lesung in Zürich (aus „Freunde um Bernhard“, „Römische Skizze“, „Ruth“).

Nachlass

18. November 2019, Medieninformation der Schweizerischen Nationalbibiothek: Im Nachlass des Journalisten und anthroposophischen Verlegers Willy Storrer (1895–1930) und der Übersetzerin Florianna Storrer-Madelung (1902–1997) sind rund 40 unbekannte Briefe Annemarie Schwarzenbachs aus den Jahren 1937–1942 aufgetaucht.[1]

Publikationen

Zum 75. Todestag hat die Nationalbibliothek über 3000 Fotos von Annemarie Schwarzenbach aus dem Literaturarchiv via commons.wikimedia.org zugänglich gemacht.

Weblinks

Bilder

Literatur

Einzelnachweise

  1. Medieninformation Nationalbibliothek
  2. die : Lesbenzeitschrift, Nr. 19/2001 in e-periodica.ch
  Der Wikipedia-Artikel zu Annemarie SchwarzenbachW ist bestimmt ausführlicher.
Hier im L-Wiki gibt es das Wichtigste aus (schweizerischer) lesbengeschichtlicher Sicht.