Barbara Brosi: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Einsatz für die Petition "Gleiche Rechte für gleichgeschlechtliche Paare" ===
 
=== Einsatz für die Petition "Gleiche Rechte für gleichgeschlechtliche Paare" ===
 
Barbara Brosi  nutzte die Medienaufmerksamkeit für lesbische Sichtbarkeit und konnte sie auch massgeblich für die Petition „Gleiche Rechte für gleichgeschlechtliche Paare“ nutzen, welche 1994 lanciert und 1995 mit über 85‘000 Unterschriften eingereicht wurde.<ref>[https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/video/einreichung-von-petition-fuer-gleiche-rechte-vo---?id=3880cfdf-a1f5-45fa-aa89-4ebad572f71b Einreichung von "gleiche Rechte für gleichgeschlechtliche Lebensweisen"], Schweizer Fernsehen, Tagesschau 9.1.1995</ref>
 
Barbara Brosi  nutzte die Medienaufmerksamkeit für lesbische Sichtbarkeit und konnte sie auch massgeblich für die Petition „Gleiche Rechte für gleichgeschlechtliche Paare“ nutzen, welche 1994 lanciert und 1995 mit über 85‘000 Unterschriften eingereicht wurde.<ref>[https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/video/einreichung-von-petition-fuer-gleiche-rechte-vo---?id=3880cfdf-a1f5-45fa-aa89-4ebad572f71b Einreichung von "gleiche Rechte für gleichgeschlechtliche Lebensweisen"], Schweizer Fernsehen, Tagesschau 9.1.1995</ref>
Im Club "Gleiche Rechte für gleichgeschlechtliche Paare" im Juni 1994 argumentierte sie für die Petition <ref>[https://www.srf.ch/play/tv/club/video/gleiche-rechte-fuer-schwule-und-lesbische-paare?id=e18b17ba-e44a-4607-a055-d7d205e3bcd1 Gleiche Rechte für schwule und lesbische Paare] Schweizer Fernsehen SRF, Club 28.6.1994</ref>. Für die Volksabstimmung über das Partnerschaftsgesetz war Barbara Brosi für die LOS im Vorstand des nationalen Verein JA zum Partnerschaftsgesetz aktiv (Ressort Strategie) aktiv. Dessen Aufgabe war die strategische Führung, Kommunikation, Fundraising und Visual Identity der Kampagne. So z.B. auch der Kurzauftritt in einem Bericht der Tagesschau vom 6.1.1996 zu einer Demonstration vor dem Bundeshaus zur Petition.<ref>[https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/video/demonstration-von-schwulen-und-lesben-fuer-die-b---?id=b5b22778-8a5e-4afa-8e6c-33da134611b4 Demonstration von Schwulen und Lesben für die Behandlung der Petition "Gleiche Rechte für gleichgeschlechtliche Paare"]</ref> Das Partnerschaftsgesetz wurde nach hartem Abstimmungskampf 5. Juni 2005 mit 58 % Ja-Stimmen bei über 56 % Stimmbeteiligung angenommen.
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Im Club "Gleiche Rechte für gleichgeschlechtliche Paare" im Juni 1994 argumentierte sie für die Petition <ref>[https://www.srf.ch/play/tv/club/video/gleiche-rechte-fuer-schwule-und-lesbische-paare?id=e18b17ba-e44a-4607-a055-d7d205e3bcd1 Gleiche Rechte für schwule und lesbische Paare] Schweizer Fernsehen SRF, Club 28.6.1994</ref>. Für die Volksabstimmung über das Partnerschaftsgesetz war Barbara Brosi für die LOS im Vorstand des nationalen Verein JA zum Partnerschaftsgesetz aktiv (Ressort Strategie) aktiv. Dessen Aufgabe war die strategische Führung, Kommunikation, Fundraising und Visual Identity der Kampagne. So z.B. auch der Kurzauftritt in einem Bericht der Tagesschau vom 6.1.1996 zu einer Demonstration vor dem Bundeshaus zur Petition.<ref>[https://www.srf.ch/play/tv/tagesschau/video/demonstration-von-schwulen-und-lesben-fuer-die-b---?id=b5b22778-8a5e-4afa-8e6c-33da134611b4 Demonstration von Schwulen und Lesben für die Behandlung der Petition "Gleiche Rechte für gleichgeschlechtliche Paare"], Tagesschau 6.1.1996</ref> Das Partnerschaftsgesetz wurde nach hartem Abstimmungskampf 5. Juni 2005 mit 58 % Ja-Stimmen bei über 56 % Stimmbeteiligung angenommen.
  
 
=== Einsatz für das Antidiskriminierungsgesetz ===
 
=== Einsatz für das Antidiskriminierungsgesetz ===

Version vom 30. November 2019, 17:01 Uhr

Barbara Brosi

Rechtsanwältin, ehemalige Unihockey-Spielerin, Mitgründerin und Pressesprecherin der LOS - Lesbenorganisation Schweiz, Mitgründerin der Lesbeley

Biografie

Geboren am 21.2.1967, aufgewachsen im Gürbetal. Barbara Brosi gründete zusammen mit 3 anderen jungen Frauen 1988 die Lesbengruppe Lesbeley in Bern. Die Gruppe aus vorwiegend sehr jungen Frauen war ab Beginn lesbenpolitisch tätig und gab die Broschüre „Anna liebt Eva“ heraus. Barbara Brosi war 1989 auch Mitgründerin der Lesbenorganisation Schweiz LOS, in der sie langjährig als Präsidentin und Mediensprecherin aktiv war. Barbara Brosi war auch langjährig Spielerin Unihockey in der Nationalliga A. Sie ist Fürsprecherin (= Rechtsanwältin) und Notarin. Sie arbeitet als Leiterin eines Rechtsdienstes in der öffentlichen Verwaltung.

Auftritt im Zischtigs-Club zu Diskriminierungsskandal im Fussballclub und weitere Medienarbeit

Im April 1994 schloss der FC Wettswil-Bonstetten, ein Fussballklub im Kt. Zürich, seine Frauenabteilung aus, das mit der Begründung «Der Verein wird ausgenützt für das Ausleben von abnormalen Veranlagungen (lesbisch)“. Die Lesbenorganisation Schweiz LOS solidarisierte sich in einer Medienmitteilung mit den Fussballerinnen. Das Schweizer Fernsehen nahm dazu unter dem Titel „Lesben im Damenfussball: Angst vor homosexueller Ansteckung?“ die Diskussion im „Zischtigsclub/Der Club“ vom 12.4.1994 unter Moderator Ueli Heiniger auf. Barbara Brosi, damals 27-jährige Jus-Studentin, vertrat in dieser Sendung die Lesbenorganisation Schweiz LOS und wurde über Nacht die berühmteste Lesbe in der Schweiz.[1] Durch ihren offenen und politisch reflektierten Auftritt wurde sie eine wichtige Sympathieträgerin und Botschafterin für die Lesben. Diese Ausstrahlung des Zischtigsclub/Der Club ist noch heute die Sendung mit der höchsten Einschaltquote. Mit dieser Sendung traten Lesben in der Schweiz erstmals flächendeckend ins Bewusstsein der Medien und der Bevölkerung. Barbara Brosi wurde in den Folgejahren noch von vielen in- und ausländischen Medien interviewt und vertrat die Anliegen von Lesben sympathisch und erfolgreich.
Fünf Tage nach dem Club war Barbara Brosi am 17.4.1994 auch Gast im Sonntagsinterview des Schweizer Fernsehens.[2].
Es gab zudem eine Homestory in der Schweizer Illustrierten "Verführen Lesben junge Sportlerinnen?"[3], sie gab Antwort auf 6 Vorurteile im Blick[4], es gab ein Gespräch im DRS3[5], sie wurde für ein 20 minütiges Interview zu 3SAT geflogen[6]. In der WoZ gab es einen ganzseitigen Bericht und Barbara Brosi konnte dazu eine Glosse "Geduld und Heiterkeit" schreiben.[7]
Am 29.11.2019 war sie auf dem LOS-Podium zu Lesben im Fussball.[8]

Einsatz für die Petition "Gleiche Rechte für gleichgeschlechtliche Paare"

Barbara Brosi nutzte die Medienaufmerksamkeit für lesbische Sichtbarkeit und konnte sie auch massgeblich für die Petition „Gleiche Rechte für gleichgeschlechtliche Paare“ nutzen, welche 1994 lanciert und 1995 mit über 85‘000 Unterschriften eingereicht wurde.[9] Im Club "Gleiche Rechte für gleichgeschlechtliche Paare" im Juni 1994 argumentierte sie für die Petition [10]. Für die Volksabstimmung über das Partnerschaftsgesetz war Barbara Brosi für die LOS im Vorstand des nationalen Verein JA zum Partnerschaftsgesetz aktiv (Ressort Strategie) aktiv. Dessen Aufgabe war die strategische Führung, Kommunikation, Fundraising und Visual Identity der Kampagne. So z.B. auch der Kurzauftritt in einem Bericht der Tagesschau vom 6.1.1996 zu einer Demonstration vor dem Bundeshaus zur Petition.[11] Das Partnerschaftsgesetz wurde nach hartem Abstimmungskampf 5. Juni 2005 mit 58 % Ja-Stimmen bei über 56 % Stimmbeteiligung angenommen.

Einsatz für das Antidiskriminierungsgesetz

Derzeit ist Barbara Brosi für die Lesbenorganisation Schweiz LOS im nationalen Abstimmungskomitee „Ja zum Schutz vor Hass und Diskriminierung“ aktiv. Dieses führt die Abstimmungskampagne für die Volksabstimmung vom 9. Februar 2020. Mit einer Ergänzung von Art. 261bis des Strafgesetzes um das Kriterium „sexuelle Orientierung“ sollen künftig auch öffentliche Aufrufe zu Hass, Diskriminierung und Leistungsverweigerung gegenüber Lesben, Schwule und Bisexuelle von Amtes wegen strafbar sein. Barbara Brosi hat unter anderem das Argumentarium entworfen und ist verantwortlich für das Grossspendenfundraising.

Aktivitäten

  • Mitgründerin, langjährige Präsidentin, Mediensprecherin und Vorstandsfrau der Lesbenorganisation Schweiz LOS
  • Mitglied des Petitionskomitees „Petition Gleiche Rechte für gleichgeschlechtliche Paare“
  • Vorstandsmitglied des nationalen Abstimmungskomitees für das Bundesgesetz über die eingetragene Partnerschaft gleichgeschlechtlicher Paare (Partnerschaftsgesetz, PartG)
  • langjähriges Mitglied der Politgruppe von LOS und Pink Cross
  • Mitgründerin und langjährige Vorstandsfrau der bernischen Lesbengruppe Lesbeley
  • Mitglied der ILSJS (Initiative lesbischwule Jugend Schweiz)
  • Fairy Award, Hall of Fame für das Lebenswerk, 16. Januar 2005
  • Auf dem Podium der LOS zum 20-jährigen Jubiläum 2009
  • Am Frauen-Sommer-Fest am 13. August 2015: "Lesbische Frauen aus drei Generationen im Gespräch"[12]
  • Lesben - Fussball - Öffentlichkeit. Der Diskriminierungsskandal von 1994: eine Steilvorlage für die Lesbenbewegung. Diskussion im Frauenraum Bern mit Barbara Brosi, Franziska Steinemann und Claudia Hirt, damals Fussballerinnen, und Nadja Herz, Co-Präsidentin LOS. Moderation: Madeleine Marti und Corinne Rufli.

Publikationen

Die Liste der Medienberichte und Auftritte zum Diskriminierungsskandal sind auch auf der Seite FC Wettswil-Bonstetten zu finden.

Weblinks

Einzelnachweise