Fanny Eichenberger: Unterschied zwischen den Versionen

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Fanny Eichenberger wurde am 30.9.1883 geboren als Fanny Heller. Sie heiratete 1911 den Bäcker Otto Eichenberger (von Beinwil/AG) und die beiden lebten in Mellingen/AG.
 
Fanny Eichenberger wurde am 30.9.1883 geboren als Fanny Heller. Sie heiratete 1911 den Bäcker Otto Eichenberger (von Beinwil/AG) und die beiden lebten in Mellingen/AG.
  
1915 zogen sie nach Zürich, zunächst als Untermieterinnnen an die Freischützgasse 9 und an die Freischützgasse 9, wo auch der erste Sohn Gottfried geboren wurde. Im Jahr 1916 konnten sie dann erstmals eine eigene Wohnung beziehen, zuerst an der Seestr. 520 und im selben Jahr dann an der Hohlstr. 214. Von 1916 bis 1928 wohnten sie an der Hohlstr. 214, wo die drei Töchter Alice Olga (1917), Nelly (1921) und Alma Marta (1923) sowie der Sohn Oskar Otto (1925) geboren wurden. Das mittlere Kind Nelly wurde 1926 im Alter von fünf Jahren nach Genf gegeben und kam mit zehn Jahren 1931 zurück nach Zürich.  
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1915 zogen sie nach Zürich, zunächst als Untermieterinnnen an die Freischützgasse 9 und an die Freischützgasse 12, wo auch der erste Sohn Gottfried geboren wurde. Im Jahr 1916 konnten sie dann erstmals eine eigene Wohnung beziehen, zuerst an der Seestr. 520 und im selben Jahr dann an der Hohlstr. 214. Dort wohnten sie von 1916 bis 1928 und es wurden die drei Töchter Alice Olga (1917), Nelly (1921) und Alma Marta (1923) sowie der Sohn Oskar Otto (1925) geboren. Das mittlere Kind Nelly wurde 1926 im Alter von fünf Jahren nach Genf gegeben und kam mit zehn Jahren 1931 zurück nach Zürich.  
  
 
Die weiteren Familienwohnung von Fanny Eichenberger und ihrem Mann Otto waren:  
 
Die weiteren Familienwohnung von Fanny Eichenberger und ihrem Mann Otto waren:  

Version vom 7. Februar 2022, 11:49 Uhr

Fanny Eichenberger-Heller (*30.9.1883; † 25.12.1950) war Mitbegründerin des Damenclub Amicitia- zusammen mit Anna Vock,Laura Fredy Thoma und Anna Sieber

Biografie

Fanny Eichenberger wurde am 30.9.1883 geboren als Fanny Heller. Sie heiratete 1911 den Bäcker Otto Eichenberger (von Beinwil/AG) und die beiden lebten in Mellingen/AG.

1915 zogen sie nach Zürich, zunächst als Untermieterinnnen an die Freischützgasse 9 und an die Freischützgasse 12, wo auch der erste Sohn Gottfried geboren wurde. Im Jahr 1916 konnten sie dann erstmals eine eigene Wohnung beziehen, zuerst an der Seestr. 520 und im selben Jahr dann an der Hohlstr. 214. Dort wohnten sie von 1916 bis 1928 und es wurden die drei Töchter Alice Olga (1917), Nelly (1921) und Alma Marta (1923) sowie der Sohn Oskar Otto (1925) geboren. Das mittlere Kind Nelly wurde 1926 im Alter von fünf Jahren nach Genf gegeben und kam mit zehn Jahren 1931 zurück nach Zürich.

Die weiteren Familienwohnung von Fanny Eichenberger und ihrem Mann Otto waren:

  • 1937-1939 Schindlerstr. 5
  • 1939-1943 Alderstr.30
  • 1943-1948 Apollostrasse 15, hier bei der Tochter
  • 1948-1950 Dienerstr. 21

Fanny Eichenberger starb am 25.12.1950. Nach ihrem Tod hat ihr Ehemann wieder geheiratet.

Aktivitäten

Fanny Eichenberger war im Damenclub Amicitia in Zürich aktiv und vermutlich eine der Mitgründerinnen. Im Protokollbuch des Damenclub Amicitia / Freundschaftsverband wird sie öfter namentlich erwähnt. Sie war Kassierin des Vereins.

Im Freundschaftsverband (Vereinigung der Frauen und Männer) wurde beim Herbstfest 1933 der 50. Geburtstag (am 30.9.) von Fanny Eichenberger gefeiert. Zu diesem Zeitpunkt war sie seit 22 Jahren verheiratet und hatte fünf Kinder im Alter von 18, 16, 12, 10 und 8 Jahren. Sie war als einzige der namentlich bekannten Mitglieder des Damenclub Amicitia verheiratet.

Offensichtlich hatte sie auch eine Freundin, wie aus der Beschreibung der Geburtstagszeremonie ersichtlich wir, welche Laura Fredy Thoma im Protokollbuch anschaulich geschildert hat:

"Fünf Minuten vor 12 Uhr wurde ein kl. Verbands-Familienfestchen angekündigt, und es war herzergreifend zu sehen, wie überrascht und aufs tiefste gerührt unsre Jubilarin, Cassierin und Festtagskind vor den vielen Blumenspenden stand. Ein Marsch tönte durch die Festräume, und langsam durchschritt ein Festzug in 2er Reihen den Saal, an allen Tischen vorbei. Das vorderste Paar, ein Herr in Frack und Chapeau Clax, und die Freundin des Festkindes, trug einen wunderbar zusammengestellten Blumenkorb mit einer Festgratulation, eine Glücks- und Dankesspende in chicker Ballgarderobe, verriet durch eine gross bemalte Tafel den Zweck und die Bestimmung der Inscenierung. Die Inschrift lautete: 'Zum 50. Geburtstag unserer lb. Kassierin die herzl. Glückwünsche vom S.Fr.V.' Diesen beiden Leitpaaren folgte in Reih und Glied die ganze Zürcher Sektion, geschmückt mit angesteckten Nelken. (...)" (Kokula/Böhmer, 95)

Publikationen

Weblinks

Literatur

  • Ilse Kokula, Ulrike Böhmer:Die Welt gehört uns doch! Zusammenschluss lesbischer Frauen in der Schweiz der 30er Jahre (Mitautorin: Ulrike Böhmer). efef, Zürich/ Bern 1991. Darin insbesondere: S.94-96