Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 18: Zeile 18:  
=== Heikel heikel … (1995)===
 
=== Heikel heikel … (1995)===
 
Ganzer Titel: Heikel heikel ... Was Sie schon immer über Schwule und Lesben wissen wollten. <br />
 
Ganzer Titel: Heikel heikel ... Was Sie schon immer über Schwule und Lesben wissen wollten. <br />
Inhalt: "Das Stück von, mit und über homosexuelle Menschen in unserer Gesellschaft überzeugt in seinen Inhalten ebenso wie in der Inszenierung. Rahmengeschichte ist der Probelauf für die Fernsehsendung "Heikel heikel..." des TV-Senders "pinky plus" mit eingeblendeten "Filmbeiträgen" aus der Lesben- und Schwulenszene. Gängige Klischees werden ebenso gezeigt - und ins richtige Licht gerückt - wie die persönlichen Schwierigkeiten Homosexueller in ihrem Alltag und beim Coming-Out. Tempo zeichnet die Inszenierung aus, die die Illusion des Fernsehstudios mit einfachen Mitteln zeigt. Die Schnelligkeit des Bildmediums kommt aber auch auf der Bühne in den Zwiespalt von Unterhaltung und Hintergrundinformation: Witzig, lustig, einfach unterhaltend bringt es das Ensemble fertig, dass - kaum richtig gelacht - schon die nächst Pointe folgt. Die 15 Spielerinnen und Spieler nehmen auch das "normale" Publikum mit in die Knörze der Welt am anderen Ufer. (...) So schräg das Ganze auch ist, die stillen Szenen bringen das Publikum schlagartig in die immer noch leidvolle gesellschaftliche Wirklichkeit Homosexueller zurück. (...) Das Stück ist ein "Muss"..." <ref>Luzerner Zeitung vom 16.1.1995 </ref><br />
+
Inhalt: "Das Stück von, mit und über homosexuelle Menschen in unserer Gesellschaft überzeugt in seinen Inhalten ebenso wie in der Inszenierung. Rahmengeschichte ist der Probelauf für die Fernsehsendung "Heikel heikel..." des TV-Senders "pinky plus" mit eingeblendeten "Filmbeiträgen" aus der Lesben- und Schwulenszene. Gängige Klischees werden ebenso gezeigt - und ins richtige Licht gerückt - wie die persönlichen Schwierigkeiten Homosexueller in ihrem Alltag und beim Coming-Out. Tempo zeichnet die Inszenierung aus, die die Illusion des Fernsehstudios mit einfachen Mitteln zeigt. Die Schnelligkeit des Bildmediums kommt aber auch auf der Bühne in den Zwiespalt von Unterhaltung und Hintergrundinformation: Witzig, lustig, einfach unterhaltend bringt es das Ensemble fertig, dass - kaum richtig gelacht - schon die nächst Pointe folgt. Die 15 Spielerinnen und Spieler nehmen auch das "normale" Publikum mit in die Knörze der Welt am anderen Ufer. (...) So schräg das Ganze auch ist, die stillen Szenen bringen das Publikum schlagartig in die immer noch leidvolle gesellschaftliche Wirklichkeit Homosexueller zurück. (...) Das Stück ist ein "Muss"..." <ref>Luzerner Zeitung, 16.10.1995 </ref><br />
 
Première 13. Januar 1995 <br />
 
Première 13. Januar 1995 <br />
 
Buch und Regie: [[Lisa Bachmann]]
 
Buch und Regie: [[Lisa Bachmann]]
Zeile 25: Zeile 25:     
=== Setz dich nicht ins Lesbennest! (1996)===
 
=== Setz dich nicht ins Lesbennest! (1996)===
Inhalt: Die mal sensible und mal trotzige Hauptfigur Lena wächst in Lungern auf. Dass sie lesbisch ist, weiss sie genau, und will es auch die Umwelt wissen lassen. Bei der Mutter stösst sie da noch auf einiges Verständnis, und auch die beste Freundin verliert sie nicht. Wenig erfreulich ist für Lena dagegen die Reaktion des Vaters. Der ist erst einmal auf seinen eigenen Ruf bedacht. Und das Geständnis der Tochter erinnert ihn an ein eigenes homosexuelles Erlebnis, das er doch so viel lieber vergessen hätte. Bald zeig es sich: Mit seinen Ängsten und seiner Skepsis steht er stellvertretend für das ganze Dort. Volkes Stimme zur Tatsache, dass Lena lesbisch ist, wird von einem Chor im Hintergrund resümiert. Erstaunlich, welche Vorurteile da ausgesprochen werden. Reaktionen des Publikums liessen indes ahnen, dass sie vielerorts durchaus noch nicht als hinterwäldlerisch und überholt gelten. Der Chor zeigt auch an, wenn es Zeit für Lena ist, ihre Heimat zu verlassen – erstmals dann, als sie für ihren Arbeitgeber geschäftsschädigend wird. Eine weitere, zumeist ebenfalls warnende Stimme ist Lenas „alter ego“. In Sarnen hat Lena es viel einfacher. Hier findet sie in ihrer Tante Verena ihre erste Geliebte. Die ist jedoch gut etabliert und will ihre Position nicht gefährden. Für Lena wird das Zuhause, das sie bei ihrer Tante findet, zunehmend zum Gefängnis, aus dem sie flüchten muss. Sie sucht gleichaltrige lesbische Frauen und findet sie in einer Bar in Luzern. Die Barfrau Sandra führt sie in die einschlägigen Zirkel ein und verliebt sich erst noch in das Mädchen vom Land. Zum Happy End kommt es aber nicht. Am Schluss ist nur klar: Lena geht noch einen weiten Weg. (Auszug aus einem Artikel von Daniela Bühler in Luzern heute vom 21. Oktober 1996)<br />
+
Inhalt: Die mal sensible und mal trotzige Hauptfigur Lena wächst in Lungern auf. Dass sie lesbisch ist, weiss sie genau, und will es auch die Umwelt wissen lassen. Bei der Mutter stösst sie da noch auf einiges Verständnis, und auch die beste Freundin verliert sie nicht. Wenig erfreulich ist für Lena dagegen die Reaktion des Vaters. Der ist erst einmal auf seinen eigenen Ruf bedacht. Und das Geständnis der Tochter erinnert ihn an ein eigenes homosexuelles Erlebnis, das er doch so viel lieber vergessen hätte. Bald zeig es sich: Mit seinen Ängsten und seiner Skepsis steht er stellvertretend für das ganze Dort. Volkes Stimme zur Tatsache, dass Lena lesbisch ist, wird von einem Chor im Hintergrund resümiert. Erstaunlich, welche Vorurteile da ausgesprochen werden. Reaktionen des Publikums liessen indes ahnen, dass sie vielerorts durchaus noch nicht als hinterwäldlerisch und überholt gelten. Der Chor zeigt auch an, wenn es Zeit für Lena ist, ihre Heimat zu verlassen – erstmals dann, als sie für ihren Arbeitgeber geschäftsschädigend wird. Eine weitere, zumeist ebenfalls warnende Stimme ist Lenas „alter ego“. In Sarnen hat Lena es viel einfacher. Hier findet sie in ihrer Tante Verena ihre erste Geliebte. Die ist jedoch gut etabliert und will ihre Position nicht gefährden. Für Lena wird das Zuhause, das sie bei ihrer Tante findet, zunehmend zum Gefängnis, aus dem sie flüchten muss. Sie sucht gleichaltrige lesbische Frauen und findet sie in einer Bar in Luzern. Die Barfrau Sandra führt sie in die einschlägigen Zirkel ein und verliebt sich erst noch in das Mädchen vom Land. Zum Happy End kommt es aber nicht. Am Schluss ist nur klar: Lena geht noch einen weiten Weg. <ref>Daniela Bühler, Luzern heute, 21.10.1996 </ref><br />
   −
Auf der Bühne tritt neben Lena und ihren engeren Bezugspersonen auch ihr anderes Ich in Erscheinung, mit dem sie heftige Dialoge über ihr Verhalten führt, während die Stimme der sogenannt normalen Mehrheit von einen schwarzgekleideten Chor interpretiert wird. Ob flüstern oder laut, harmlos trällernd oder böswillig – die Betroffene wird mit Gerede, Schuldzuweisungen und Diskriminierungen mürbe gemacht und aus dem Heimatort vertrieben. Die Szenenfolge zeigt aber auch auf, dass es im lesbischen Beziehungsspiel gar nicht soviel anders zugeht wie in einer heterogenen Ehe. (Auszug aus einem Artikel von Eva Rölli in der Neuen Luzerner Zeitung vom 21. Oktober 1996)<br />
+
Auf der Bühne tritt neben Lena und ihren engeren Bezugspersonen auch ihr anderes Ich in Erscheinung, mit dem sie heftige Dialoge über ihr Verhalten führt, während die Stimme der sogenannt normalen Mehrheit von einen schwarzgekleideten Chor interpretiert wird. Ob flüstern oder laut, harmlos trällernd oder böswillig – die Betroffene wird mit Gerede, Schuldzuweisungen und Diskriminierungen mürbe gemacht und aus dem Heimatort vertrieben. Die Szenenfolge zeigt aber auch auf, dass es im lesbischen Beziehungsspiel gar nicht soviel anders zugeht wie in einer heterogenen Ehe. <ref>Eva Rölli, Neue Luzerner Zeitung, 21.10.1996 </ref><br />
    
Ein Stück über Fragen der lesbischen und schwulen Heimat und Identität - und den schönen und widrigen Momenten bei der Suche danach.<br />
 
Ein Stück über Fragen der lesbischen und schwulen Heimat und Identität - und den schönen und widrigen Momenten bei der Suche danach.<br />

Navigationsmenü