HFG - Homosexuelle Frauengruppe: Unterschied zwischen den Versionen

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Am 2./3. August 1974 organisierte die HFG das erste [[Nationales Lesbentreffen|nationale Lesbentreffen]] im Frauenzentrum Zürich.
 
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Version vom 2. Juni 2022, 15:38 Uhr

Homosexuelle Frauengruppe (HFG) 1974-1980

Geschichte

Die HFG bildete sich als Frauengruppe aus der HAZ (Homosexuelle Arbeitsgruppe Zürich) heraus. "Im August 1974 setzten sich die Lesben von der Männerorganisation HAZ (Homosexuelle Arbeitsgruppe Zürich) ab und gründeten eine autonome Lesbengruppe, die HFG. Wir Lesben haben eingesehen, dass eine Zusammenarbeit mit den Phallokraten der HAZ unmöglich ist. Wir wurden von den HAZ-Männern genauso unterdrückt wie von anderen Männern (Väter, Chefs etc.)." (Lesbenfront Nr. 1/1975, S. 2)

Die HFG wurde auf Flugblättern oft als eine Arbeitsgruppe der FBB - FrauenBefreiungsBewegung aufgeführt und arbeitete im Koordinationsrat der FBB mit. Ab 1974 hatte die HFG im Frauenzentrum Zürich ein eigenes Zimmer gemietet und trug damit wesentlich zu lesbischer Sichtbarkeit bei. Am 7. Januar 1976 wurde die HFG Homosexuelle Frauengruppe als eigenständiger Verein gegründet, womit ein Postcheck eröffnet und ein Postfach gemietet werden konnte. Als die drei formal notwendigen Gründungsmitglieder stehen in den Statuten: I.R., Marlene Marti und Alice Lang."Zweck des Vereins ist die Wahrnehmung der Interessen der homosexuellen Frauen." Und: "Die Mitgliederbeiträge betragen pro Jahr 120 Fr." Die Musikerin Marlene Marti nannte sich bereits zu diesem Zeitpunkt Marlene Marder.

Am 2./3. August 1974 organisierte die HFG das erste nationale Lesbentreffen im Frauenzentrum Zürich.

Lesbenfront 1976.jpg

Ab 1975 entstanden aus der HFG heraus folgende Gruppen:

  • Die Zeitschrift "Lesbenfront" (Okt 75 unregelmässiges Erscheinen)
  • Die Disco "Rapunzel"(ab Feb. 76), Leonhardstr. 19 – jeden zweiten Sonntag ab 19 Uhr
  • Der Frauenbuchladen, Stockerstr 37, ein Kollektiv von fünf Frauen, federführend Regula Schenkel mit der Hauptverantwortung und Alice Lang, welche Logo und Grafik gestaltete, von der HFG (Eröffnung im Okt. 76)
  • Theateraufführungen, z.B. am Eröffnungsfest des Frauenzentrums 1974
  • Die Videofilme der Homex AG: "Aber gerade normal ist es ja nicht" und "Von der Lava in die Matte Gasse"
  • Lesben-Wochenende in

Die HFG löste sich 1980 als Verein auf und wurde Teil der FBB. Die Zeitschrift Lesbenfront existierte weiter bis Nummer 18 im Jahr 1984. Wechsel des Titels zu "Frau Ohne Her" bis Nummer 35 im Jahr 1995. Wechsel des Namens in "die" mit 24 Nummern bis 2002. Wechsel des Namens in "skipper" mit 2 Nummern bis 2005.

Später wurde im Frauenzentrum an der Mattengasse 27 wieder eine neue Lesbengruppe gegründet. Ihr Name war Floh - Frauen lesbisch oder homosexuell,, später auch die Gruppe lesbischer Mütter.

Bilder

Literatur

  • HFG (Homosexuelle Frauengruppe Zürich) - Lesbenfront, Nr. 1/Oktober 1975, S. 2 (pdf)
  • Zur Geschichte der HFG. Frau ohne Herz, Nr. 35/36, 1995, S. 10-11.
  • Erinnerungen an die Anfangszeiten, von I.R. Frau ohne Herz, Nr. 35/36, 1995, S.12-13
  • Regula Schnurrenberger: Gemeinsam ins Zentrum 1974-1989. In: Frauen im Zentrum. Fotos und Texte zu 30 Jahren Frauenzentrum Zürich, Hg.: Madeleine Marti, Sabine Rock, Katrin Simonett. efef-Verlag, Bern/Wettingen 2005, S.27
  • Über die Beziehung HFG/FBB. In: Fraue-Zitig, Nr. 5, Oktober 1976, S. 9/10. (pdf)
  • Neue Selbständigkeit wird geprobt. Die Homosexuelle Frauengruppe Zürich hat sich von der Männer-Arbeitsgruppe HAZ getrennt. Von Verena Gessler, in: National-Zeitung, Panorama 4.1.75

Weblinks

Einzelnachweise