HFG - Homosexuelle Frauengruppe

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Homosexuelle Frauengruppe (HFG) 1974-1980

Geschichte

Die HFG entstand aus der Frauengruppe der HAZ (Homosexuelle Arbeitsgruppe Zürich), wurde aber auf Flugblättern oft als eine Arbeitsgruppe der FBB - FrauenBefreiungsBewegung aufgeführt und arbeitete im Koordinationsrat der FBB mit. Ab 1974 war die HFG im Frauenzentrum Zürich eingemietet. Im Januar 1976 wurde die HFG als eigenständiger Verein gegründet: Als die drei formal notwendigen Gründungsmitglieder stehen in den Statuten: I.R., Marlene Marti und Alice Lang."Zweck des Vereins ist die Wahrnehmung der Interessen der homosexuellen Frauen." Und: "Die Mitgliederbeiträge betragen pro Jahr 120 Fr." Die Musikerin Marlene Marti nannte sich bereits zu diesem Zeitpunkt Marlene Marder.

1974 organisierte die HFG das erste nationale Lesbentreffen in Zürich.

Ab 1975 entstanden aus der HFG heraus folgende Gruppen:

  • Die Zeitschrift "Lesbenfront" (Okt 75)
  • Die Disco "Rapunzel"(ab Feb. 76), Leonhardstr. 19 – jeden zweiten Sonntag ab 19 Uhr
  • Der Frauenbuchladen, Stockerstr 37, ein Kollektiv von fünf Frauen, federführend Regula Schenkel mit der Hauptverantwortung und Alice Lang, welche Logo und Grafik gestaltete, von der HFG (Eröffnung im Okt. 76)
  • Theateraufführungen, z.B. am Eröffnungsfest des Frauenzentrums 1974
  • Die Videofilme der Homex AG: "Aber gerade normal ist es ja nicht" und "Von der Lava in die Matte Gasse"
  • Lesben-Wochenende in

In der Lesbenfront, Nr. 1/1975 wurde als Motivation zur Gründung der HFG bekannt gegeben: „Wir Lesben haben eingesehen, dass eine Zusammenarbeit mit den Phallokraten der HAZ unmöglich ist. Wir wurden von den HAZ-Männern genauso unterdrückt wie von den anderen Männern (Väter, Chefs etc.). (…) Männer drohten, der Austritt werde Konsequenzen haben. Drohung erinnert an Drohung der Eltern bei Emanzipationsschritten des Kindes. Nach dem Austritt aus der HAZ haben die HFG-Frauen ein Zimmer im Frauenzentrum (FBB, Lavaterstr. 4) gemietet. Diskussionen, ob die HFG ein eigenes Zentrum haben soll, oder ob sie als autonome Arbeitsgruppe der FBB funktionieren soll, sind im Gange.“

Die HFG löste sich 1980 als Verein auf und wurde Teil der FBB.

Später wurde im Frauenzentrum an der Mattengasse 27. wieder eine neue Lesbengruppe gegründet. Ihr Name war Floh - Frauen lesbisch oder homosexuell

Bilder

Literatur

  • Zur Geschichte der HFG. Frau ohne Herz, Nr. 35/36, 1995, S. 10-11.
  • Erinnerungen an die Anfangszeiten, von I.R. Frau ohne Herz, Nr. 35/36, 1995, S.12-13
  • Regula Schnurrenberger: Gemeinsam ins Zentrum 1974-1989. In: Frauen im Zentrum. Fotos und Texte zu 30 Jahren Frauenzentrum Zürich, Hg.: Madeleine Marti, Sabine Rock, Katrin Simonett. efef-Verlag, Bern/Wettingen 2005, S.27
  • Über die Beziehung HFG/FBB. In: Fraue-Zitig, Nr. 5, Oktober 1976, S. 9/10. (pdf)
  • Neue Selbständigkeit wird geprobt. Die Homosexuelle Frauengruppe Zürich hat sich von der Männer-Arbeitsgruppe HAZ getrennt. Von Verena Gessler, in: National-Zeitung, Panorama 4.1.75

Weblinks

Einzelnachweise