Lesbenspaziergang Zürich

Die Lesbenspaziergänge werden seit Herbst 2015 in Zürich angeboten. Der erste Spaziergang führt in die 1930er und 1970er, der zweite in die 1980er und 1990er und der dritte in die 1890er Jahre.
2009 hat es bereits einen Lesbenspaziergang gegeben, wer diesen Angeboten hat, ist unklar.

Geschichte

Madeleine Marti hatte die Idee für Lesbenspaziergänge in Zürich bei einem Aufenthalt in San Francisco. Dort schrieb sie ein Konzept und sendete es an Corinne Rufli und Natalie Raeber mit der Anfrage, ob die beiden an einer Mitarbeit interessiert wären. Das erste Treffen fand 11. November 14 in der Wohnung von Marti statt. Der erste Spaziergang am 07. September 2015

Lesbenstadtrundgang Zürich 2009

25. April 2009: 13.30 Uhr, strahlender Sonnenschein, Universität Zürich, Haupteingang.
Eine der ersten Schweizer Studentinnen überhaupt bekennt sich dazu, lieber mit Frauen zu leben, aber bitte ohne Sex. Nächste Station: Altstadt, beim Barfüsser. Heute stylish mit Sushibar, damals der erste Lesben- und Schwulentreff der Stadt. Es waren Anna Vock und Laura Thoma, die die ersten Treffen im Rahmen des Damenclubs Amicitia für Frauen organisierten. Die Männer durften mitkommen – und übernahmen am Ende.
Nächste Station: Hirschenplatz, Hotel Hirschen. Heim des politischen Kabaretts «Pfeffermühle» während Kriegszeiten. Betrieben vom Lesbenpaar Therese Giese und Erika Mann. Nächste Station: ein Buchladen, etwas weiter das Niederdorf hoch. Geschichten von Annemarie Schwarzenbach. Melodramatisch, wunderschön. Dann Stopp beim Hechtplatz. In dem ehemaligen Café Select – in der Kriegszeit ein Treffpunkt der KünstlerInnen und Intellektuellen, heute eine Pizzeria – verbrachte Giuditta Tommasi, Modell für «Die Schreitende» (Skulptur auf dem Sechseläutenplatz), viele ihrer freien Stunden. Sie war eine der ersten offen lesbisch lebenden Frauen im Zürich der 50er-Jahre des letzten Jahrhunderts. Das Helmhaus, Schauplatz der ersten Lesbendemo, ist die letzte Station.
Auf dem Stadtrundgang wird klar: Die Geschichte Zürichs wurde von Lesben (mit-)geschrieben, und ohne sie wären wir heute nicht dort, wo wir sind.[1]

Wer hatte diesen Stadtrundgang angeboten?

Themen und Inhalte

Bewegte Lesben - die 1930er und 1970er Jahre

Vom ersten Frauenzentrum Zürich an der Lavaterstrasse zum Frauenbuchladen Zürich an der Stockerstrasse, via Marktplatz und Stadthaus zu den Gründerinnen des Damenclub Amicitia, dem Hirschenplatz mit der Pfeffermühle und den Infotafeln beim Barfüsser.

  • Termine 2015: 07.09., 22.09.; 07.10.; 23.10.
  • Termine 2016: 31.03.; 21.04.; 30.5. (im Rahmen von Warmer Mai); 12.06. (im Rahmen des ZHPF); 29.06.
    • Teilnehmer_innen 2016: 58 Frauen, 1 Mann, 2 Kinder an fünf Spaziergängen
    • 1 Lesbenspaziergang auf Englisch mit vier Besucherinnen aus St. Petersburg respektive Moskau
    • Gruppenführung für fels im März 2016
  • Termine 2017: 08.05., 23.05. (im Rahmen von Warmer Mai)
    • Teilnehmerinnen 2017: 15 Frauen an zwei Spaziergängen
  • Termin 2018: 13.04., 08.09.
    • Teilnehmerinnen 2018: 10 Frauen & 14 Frauen von CooL
  • Termin 2019:
    • Gruppenführung für QueerAltern am 3. März 2019: 19 Frauen und 4 Männer
  • Termin 2020: abgesagt wegen Corona

Kurzspaziergang Annemarie Schwarzenbach

Im Rahmen von Pink Apple fand am 1. Mai 2016 vor und nach der Vorführung von "Ella Maillart - Double Journey" ein 40-minütiger Spaziergang zu Annemarie Schwarzenbach statt.

Teilnehmer_innen: 17 Frauen

Hochblüte der Lesbenkultur – die 1980er und 1990er Jahre

Der Spaziergang im Herbst 2016 führt durch die Kreise 4 und 5.
Stieg Rapunzel damals in Pandora’s Box oder lieber in den Pudding? | War Tanzleila die Frau ohne Herz? | Spielten Xenia und Artemisia auf der Labyris und passten somit ins schema f?

  • Termine 2016: 12.09., 23.09., 13.10.
  • Termine 2017: 23.04. (im Rahmen von Pink Apple), 11.06. (im Rahmen des ZHPF)
    • Teilnehmerinnen: 52 Frauen (an 2 Spaziergängen)
  • Termine 2018: 30.05. (im Rahmen von Warmer Mai)
    • Teilnehmerinnen: 5 Frauen
  • Termin 2020: abgesagt wegen Corona
  • Termine 2022: 13.06., 17.07.
    • Teilnehmer_innen: 18 Frauen und 4 Männer (an 2 Spaziergängen)

Solidarisierung von Freundinnen – Frauenpaare, erste Studentinnen und eine Hetzjagd um 1890

Der Spaziergang im Herbst 2017 zeigt die Geschichte von drei Frauenpaaren (Meta von Salis & Hedwig Kym, Caroline Farner & Anna Pfrunder, Clara von Willdenow & Pauline Bindschedler) und ihren Hoch und Tiefs um 1890.

  • Termine 2017: 11.09., 26.09.
    • Teilnehmer_innen: 19 Frauen, 1 Mann (an 2 Spaziergängen)
  • Termine 2019: 26.5.
    • Teilnehmer_innen: 8 Frauen, (an 1 Spaziergang)
  • Termin 2020: abgesagt wegen Corona

"Wollt ihr solche Frauen?" Lesben und das Frauenstimmrecht

Zum 50. jährigen "Jubiläum" der gewonnen Abstimmung zum Frauenstimmrecht in der Schweiz 2021, haben die Lesbenspaziergängerinnen einen Spaziergang zusammengestellt, welcher die lesbischen Vorkämpferinnen und die Auswirkungen der Abstimmung auf die Lesben ins Zentrum rückte.

  • Termine 2021 : 26.08., 29.08.
    • Teilnehmer_innen: 28 Frauen (an 2 Spaziergängen)
  • Termine 2022 : 02.05., 06.05.
    • Teilnehmer_innen: 22 Frauen (an 2 Spaziergängen)

Auf lesbischen Spuren in Oerlikon

Ida Erne wohnte in Oerlikon, einige Strassen sind nach Lesben benannt und seit einigen Jahren sind die Bücher der FrauenLesbenBibliothek Schema f im Bücherraum F zugänglich. Erarbeitet und Durchgeführt in Zusammenarbeit mit Monika Saxer und Bücherraum F. Premiere: 23. September 2023.

  • Termine 2023: 23.09., 05.10.
    • Teilnehmer_innen: 30 Frauen, 1 Mann, 2 Kleinkinder (an 2 Spaziergängen)

Bilder

Medien

  • Marti, Madeleine. Mit lesbischen Augen durch Zürich. In: Fama, 3/2021, S. 3. Online verfügbar auf fama.ch, zuletzt aufgerufen am 28.12.2022
  • Hinweis zum Lesbenspaziergang. In: Quartierecho, 8. September 2015, S. 19. Nicht mehr online verfügbar auf quartierecho.ch

Webseite

Einzelnachweise