Martha Stettler

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Malerin, *25. September 1870 in Bern; †16. Dezember 1945 in Châtillon

Alice Dannenberg und Martha Stettler, ca. 1894

Biografie

Martha Stettler besuchte bis 1892 die Berner Kunstschule. Mit ihrer baltischen Lebenspartnerin, der Malerin Alice Dannenberg, welche sie dort kennen lernte, reiste sie 1893 nach Paris. Kennengelernt hatten sich die beiden an der Berner Kunstschule[1]
Ab 1896 beginnt ihre Ausstellungstätigkeit in Paris. Sie bsucht regelmässige ihre Schwester Marie von Steiger-Stettler in Saint-Blaise am Neuenburgersee, wo sie deren Kinder porträtiert. Ab 1898 besucht sie regelmässig die Berner Malerin Bertha Züricher in Lauenen, Berner Oberland. Sie beteiligt sich an der Weltausstellung in Paris.
Martha Stettler war 1904 Mitbegründerin der Académie de la Grande Chaumière. Diese wurde unter anderen von Alberto Giacometti oder auch Meret Oppenheim besucht. Ab 1909 übernimmt sie mit ihrer Lebenspartnerin Alice Dannenberg die Leitung und entwickelt die Kunstakademie während fast 40 Jahren weiter. Stettler war gemäss Kunstmuseum Bern Künstlerin und Ausbildnerin und nahm eine Vorreiterrolle in der Emanzipation der Frau ein. [2]
1905 nimmt sie mit 15 Werken an einer Gruppenausstellung Bernischer Malerinnen im Kunstmuseum Bern teil. Zusammen mit Dannenberg erfolgt 1908 die erste Teilnahme an der Frauenausstellung «Les Quelques» in Paris, organisiert von der Union Internationale des Femmes Artistes. Ein Jahr später ist sie Mitgründerin der Berner Sektion der Gesellschaft Schweizerischer Malerinnen und Bildhauerinnen GSMB mit Hanni Bay (1885–1978), Caroline Müller, Clara von Rappard (1857–1912), Marie Rollé und Bertha Züricher.
/ In den Kriegsjahren 1914-1918 harren die beiden Frauen in Paris aus. 1916 hat sie grosse Einzelausstellung im Helmhaus Zürich und im Kunstmuseum Bern. 1917 wird sie als erste Frau in die Jury der XIII. Nationalen Kunstausstellung der Schweiz gewählt.[3] Als erste Frau konnte sie an der Biennale di Venezia im Jahr 1920 ausstellen. 1927 nimmt Alice Dannenberg die französische Staatsbürgerschaft an. Die Mutter Clara Stettler-von Fischer stirbt in Bern.
1928 nahm sie an der SAFFA teil, der ersten schweizerischen Ausstellung für Frauenarbeit in Bern. Sie stirbt am 16. Dezember 1945 in Châtillon und wird auf dem Pariser Friedhof Bagneux beigesetzt. 1946 gibt es eine grosse Gedächtnisausstellung in der Berner Kunsthalle.

Weblinks

  • Bilder von Martha Stettler auf Instagram
  • Sotzek, Corinne Linda. Martha Stettler: eine Impressionistin zwischen Bern und Paris. Ausstellung im Kunstmuseum Bern, 4. Mai 2018 - 29. Juli 2018. Information zur Ausstellung online auf kunstmuseumbern.ch, zuletzt aufgerufen am 16.12.2022
Wikipedia-logo.png Der Wikipedia-Artikel zu Martha_StettlerW ist bestimmt ausführlicher.
Hier im L-Wiki gibt es das Wichtigste aus (schweizerischer) lesbengeschichtlicher Sicht.
 

Literatur

  • Ausstellungsführer zur Ausstellung im Kunstmuseum Bern, 2018. Als pdf verfügbar.
  • Sotzek, Corinne Linda. Die Spätimpressionistin Martha Stettler: im Spannungsfeld zwischen Malerei und Akademieleitung (1870-1945), (mit Werkverzeichnis). Dissertation, Universität Zürich, Zürich 2017.
  • Sotzek, Corinne. Genese des Werkkataloges der Schweizer Malerin Martha Stettler (1870-1945): Voraussetzungen, Hindernisse, Stand der Untersuchungen. In: Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, 3-4/2005, S. 199-204. Online verfügbar auf e-periodica, zuletzt aufgerufen am 16.12.2022
  • Markus, Stefan. Martha Stettler. In: Die Schweiz, schweizerische illustrierte Zeitschrift. 20/1916, S. 347. Online verfügbar auf e-periodica, zuletzt aufgerufen am 16.12.2022
  • Rüdlinger, Arnold. Martha Stettler. In: Du, kulturelle Monatsschrift, 6/1946, S. 22-24. Online als pdf verfügbar

Einzelnachweise

  1. Rüdlinger, Arnold. Martha Stettler. In: Du, kulturelle Monatsschrift, 6/1946, S. 22-24.
  2. Eine Berner Künstlerin setzt sich durch, SRF 1, Regionaljournal 2.5.2018
  3. Nationale Kunstausstellung 1917 in Zürich: Zusammensetzung der Jury. In: Schweizer Kunst, 171-173/1917, S. 137. Online verfügbar auf e-periodica, zuletzt aufgerufen am 16.12.2022