Unverschämt - Lesben und Schwule gestern und heute

Plakat

Ausstellung zur Lesben- und Schwulengeschichte im Stadthaus Zürich, 11. Oktober 2002 - 18. Januar 2003, in Basel 2004 und Bern 2005

Geschichte

In Zürich stellten Ernst Ostertag, Röbi Rapp und Christian Fuster im Jahr 2001 die richtigen Kontakte zur Stadtverwaltung her, sodass ihnen grünes Licht für die Organisation einer Ausstellung zur Geschichte der Homosexuellen gegeben wurden, unter der Voraussetzung, dass sich daran auch Lesben beteiligten. Sie hatten bereits ein Konzept für den Schwulen-Teil entwickelt und fanden dann Irene Reichmuth und schliesslich Regula Schnurrenberger und Madeleine Marti. Regula Schnurrenberger und Madeleine Marti entwarfen die Grundideen für den Frauenteil und suchten weitere bewegten weitere Lesben zur Mitarbeit: Karin Moser, Natalie Raeber, Katja Schurter, Katrin Simonett, Sabine Rock und Verena Gassmann. Zudem wurden für die Umsetzung beauftragt: Fredel Reichen (Grafik), Sabine Brönnimann (Ausstellungsleitung), Claudia Schoppmann (Historische Konzeption). Weitere Mitarbeiterinnen waren: Monika Wirz, Heike Burkard, Markéta Karas, Veronika Minder
Die Ausstellung wurde vom 11. Oktober 2002 bis 18. Januar 2003 im Stadthaus Zürich, dem Sitz des Stadtpräsidenten/der Stadtpräsidentin und Verwaltung gezeigt, im 2.Stock. Die Besichtigung war von Montag bis Freitag während der Bürozeiten öffentlich und kostenlos zugänglich. Es wurden kostenlose öffentliche Führungen sowie Führungen für Gruppen und Schulklassen durch die Mitarbeitenden der Ausstellung angeboten.

Eröffnung

Am Donnerstag 10. Oktober 2002 im Stadthaus in Zürich. Begrüssung durch Stadträtin Monika Stocker, Direktor Bundesamt für Kultur David Streiff, Christian Fuster, HAZ und Sabine Brönnimann Ausstellungsmacherin. Musik von Irène Schweizer und dem schmaz.

Inhalte

  • "Verstecktes Suchen" Text zum Abschnitt 50er und 60er Jahre von Natalie Raeber (als pdf verfügbar)

Rahmenprogramm

In Zürich wurde ein umfangreiches Rahmenprogramm mit 25 Cabaret, Lesungen, Podiumsveranstaltungen, Filmbars etc. veranstaltet, das teilweise im Musiksaal des Stadthauses sowie an zahlreichen anderen Orten in Zürich stattfand.[1] Dieses Konzept - Ausstellung mit zahlreichen Rahmenveranstaltungen - wurde auch in Basel und Bern erfolgreich umgesetzt.
Madeleine Marti hielt am 10. Mai 2003 in Berlin einen Vortrag zur Ausstellung. Im Rahmen des 25jähriges Jubiläums des FFBIZ. [2]

Auszeichnung

2003: CSD Stonewall-Award für die Macherinnen und Macher der Ausstellung "Unverschämt".

unverschämt unterwegs in Basel und Bern

Auf Initiative von Lesben wurde die Ausstellung auch gezeigt in Basel, vermittelt durch Lena Rérat, und in Bern Desirée Aebersold. Die Zürcher Ausstellung wurde jeweils ergänzt durch Informationen zur Geschichte vor Ort in Basel und Bern gezeigt. Auch dort wurden zahlreiche Rahmenveranstaltungen organisiert. Nach der dritten Ausstellung in Bern wurden die Stelltafeln entsorgt, die Informationen zur Ausstellung wurden ins Sozialarchiv Zürich gebracht.

Basel & Bern

  • Basel: Unter dem Titel "Küssen Sie Frauen? Oder lieber Männer? Unverschämt unterwegs. Lesben und Schwule gestern und heute" wurde die Ausstellung vom 20. April 2004 bis 30. Mai 2004 im Unternehmen Mitte gezeigt: Einige Teile wurden ersetzt durch Informationen zur Situation in Basel. Es gab zahlreiche Rahmenveranstaltungen dazu im Unternehmen Mitte. Projektleitung durch Carmen Bregy und Mitarbeiter/innen: Matthias Buschle, Katrin Ginggen, Barbara Grob, Anja Hanke, Kathrin Hönig, Franziska Jenny, Katrin Küchler, Nelly Leuthard, Rosmarie Lötscher, Bruno Moser, Andreas Niederhäuser, Aksel Pedersen, Lena Rérat, Babara Rettenmund, Franziska Rohrbach, Lucas Rössner, Anne Schöfer, Martin Wundsam.
    Aus dem Lotteriefonds erhielt die Ausstellung 18'000 Franken. [3]
  • Bern: Unter dem Titel "Unverschämt unterwegs in Bern" wurde die Ausstellung vom 30. September 2005 bis 29. Oktober 2005 im Kornhausforum gezeigt: Einige Teile wurden ersetzt durch Informationen zur Situation in Bern.Es gab zahlreiche Rahmenveranstaltungen dazu im Kornhausforum. Organisiert vom Verein "Unverschämt in Bern", Präsidentin Christine Nydegger, unterstützt von zahlreichen Organisationen.

"Die Ausstellung «Unverschämt unterwegs in Bern» im Kornhausforum gibt einen spannenden Einblick in die Geschichte der Schwulen und Lesben in der Schweiz. Die Originalausstellung, die in Zürich und Basel viel Publikum anzog, wurde mit einer 45-minütigen Projektion mit Augenmerk auf die Bewegung in Bern ergänzt. Die Ausstellung zeigt Bilder und erzählt Geschichten. Sie ist farbig und lustig, auch dann, wenn sie von einer traurigen Realität berichtet.[4]

Bilder

Publikationen

  • Reichen, Fredel; Simonett, Katrin; Marti Madeleine (Hrsg.Innen). Foto-Dokumentation zur Ausstellung "Unverschämt". Die Ausstellung zu 100 Jahren Lesben- und Schwulen-Bewegung in der Schweiz. Zürich, 2003.
  • Ausstellungskatalog: Infos zu den MacherInnen, den thematischen Stationen und dem Rahmenprogramm. Online als pdf verfügbar.

Literatur

  • Berichte in den grossen Tageszeitungen und zahlreichen weiteren Zeitungen - im Oktober 2002
  • Wirth, Christa; Suter, Anja. Unverschämt - Lesben und Schwule gestern und heute. In: Rosa, die Zeitschrift für Geschlechterforschung, 26/2003, S. 44-46. Online verfügbar auf e-periodica, zuletzt aufgerufen am 12.12.2022
  • Suter, Anja; Wirth, Christa. "Unverschämt lesbisch!" In: Rosa, die Zeitschrift für Geschlechterforschung, 26/2003, S. 41-42. Online verfügbar auf e-periodica, zuletzt aufgerufen am 12.12.2022
  • Ostertag, Ernst. "unverschämt": "...Lesben und Schwule gestern und heute". Oktober 2008/März 2012. Online verfügbar auf schwulengeschichte.ch, zuletzt aufgerufen am 12.12.2022

Archiv

Bestand im Schweizerischen Sozialarchiv Ar 36: Ar 36.122.7 (Zürich), Ar 36.115.1 (Basel)

Einzelnachweise

  1. Rahmenprogramm, Gesamtzusammenstellung. Als pdf verfügbar.
  2. Nienhaus, Ursula. In Bewegung: Frauen Geschlecht Welt im 20. und 21. Jhd. Auf: H/Soz/Kult, 25.04.2003. Online verfügbar auf hsozkult.de, zuletzt aufgerufen am 12.12.2022
  3. Justiz-, Polizei- und Militärdirektion Basel-Landschaft, Lotteriefonds bewilligte Beiträge 2003. S.8. Online als pdf verfügbar, zuletzt aufgerufen am 12.12.2022.
  4. "Wir waren eine Provokation". In: der Bund 3.10.2005