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== Biografie ==
 
== Biografie ==
Geboren am 13. Januar 1885 in Anglikon b. Wohlen/AG. Sie arbeitete als Bürolistin, Verkäuferin, Kolporteurin, war zeitweise auch erwerbslos.
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Geboren am 13. Januar 1885 in Anglikon bei Wohlen im Kanton Aargau. Sie war katholisch und nie verheiratet. Sie arbeitete als Bürolistin, Verkäuferin, Kolporteurin, war zeitweise auch erwerbslos.
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Anna Vock war 46 Jahre alt, als sie gemeinsam mit Laura Fredy Thoma und zwei weiteren Frauen (vermutlich Anna Sieber und Fanny Eichenberger) im August 1931 den Damenclub Amicitia in Zürich gründeten. Sie hatte eine zentrale Funktion im Damenclub Amicitia und beteiligte sich am Aufbau des Freundschaftsverbandes (gemeinsam mit dem Herrenclub Excentric) und am Clubleben. Nachdem Laura Fredy Thoma die Mitarbeit an der Zeitschrift aufgegeben hatte, übernahm Anna Vock diese Funktion.
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Mit 20 Jahren zog sie 1905 nach Zürich.
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Mit 26 Jahren meldete zog Anna Vock 1911 nach München. Warum sie nach München ging, wo sie dort lebte und was sie arbeitete, darüber ist bisher nichts bekannt.
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Unbekannt ist auch, wie lange sie dort blieb und in welchem Jahr sie sich wieder in der Schweiz, in St. Gallen anmeldete, bevor sie sich mit 31 Jahren, im Jahr 1916, erneut in Zürich anmeldete. Von März bis Juli 1916 zog Anna Vock nochmals nach München.
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Mit 31 Jahren, ab 191, entschied sie sich dauerhaft für Zürich, abgesehen von einem Jahr, 1927/28 in Winterthur.
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Anna Vock war 46 Jahre alt, als sie gemeinsam mit Laura Fredy Thoma und zwei weiteren Frauen (vermutlich Anna Sieber und Fanny Eichenberger) im August 1931 den Damenclub Amicitia in Zürich gründeten. Sie hatte eine zentrale Funktion im Damenclub Amicitia und beteiligte sich am Aufbau des Freundschaftsverbandes (gemeinsam mit dem Herrenclub Excentric) und am Clubleben. Nachdem Laura Fredy Thoma die Mitarbeit an der Zeitschrift aufgegeben hatte, übernahm Anna Vock diese Funktion bis zur letzten Nummer des Freundschaftsverbandes 1938. In der Nachfolgezeitschrift "Menschenrecht" übernahmen die Männer die Redaktion.
 
1934 geriet Anna Vock ins Sperrfeuer der Skandalzeitung "Scheinwerfer", welche in ihrem Leitartikel  Nr.4/1934 eine beleidigende Berichterstattung über den Fastnachtsball des Freundschaftsverbandes publiziert hatte. Anna Vock erhob im Namen des Verbandes eine Ehrverletzungsklage beim Bezirksgericht Zürich, worauf der Scheinwerfer Anna Vock persönlich angriff, ihren volle Namen veröffentlichte und behauptete, die damals 49-Jährige habe zwei Frauen tätlich angegriffen. (Scheinwerfer, 21/1934 - vgl. Kokula/Böhmer, 185/6). Vermutlich als Folge dieses verleumderischen Angriffes verlor Anna Vock den Arbeitsplatz. Sie trat als Präsidentin der Zürcher Sektion zurück, blieb jedoch Zentralpräsidentin des Schweizer Freundschaftsverbandes.  
 
1934 geriet Anna Vock ins Sperrfeuer der Skandalzeitung "Scheinwerfer", welche in ihrem Leitartikel  Nr.4/1934 eine beleidigende Berichterstattung über den Fastnachtsball des Freundschaftsverbandes publiziert hatte. Anna Vock erhob im Namen des Verbandes eine Ehrverletzungsklage beim Bezirksgericht Zürich, worauf der Scheinwerfer Anna Vock persönlich angriff, ihren volle Namen veröffentlichte und behauptete, die damals 49-Jährige habe zwei Frauen tätlich angegriffen. (Scheinwerfer, 21/1934 - vgl. Kokula/Böhmer, 185/6). Vermutlich als Folge dieses verleumderischen Angriffes verlor Anna Vock den Arbeitsplatz. Sie trat als Präsidentin der Zürcher Sektion zurück, blieb jedoch Zentralpräsidentin des Schweizer Freundschaftsverbandes.  
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Im Freundschaftsbanner 9/1934 benannte sie die Ziele des Freunschaftsverbandes so: "Was wir wollen, das ist die Anerkennung unserer Art und das Recht auf unsere Liebe, so wie wir nun einmal veranlagt sind, ohne deshalb fürchten zu müssen in den Fussangeln veralteter Gesetzes-Paragraphen hängen zu bleiben. (...) Wir erstreben die allgemeine Achtung und Respektierung unserer Artgenossen, gehören sie nun dem Arbeiterstande oder höheren Berufen an. Offen und ehrlich wollen wir zu unserer Liebe und Freundschaft stehen und treu und gewissenhaft unsere Pflichten als Menschen und Bürger erfüllen."
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Im Freundschaftsbanner 9/1934 benannte sie die Ziele des Freundschaftsverbandes so: "Was wir wollen, das ist die Anerkennung unserer Art und das Recht auf unsere Liebe, so wie wir nun einmal veranlagt sind, ohne deshalb fürchten zu müssen in den Fussangeln veralteter Gesetzes-Paragraphen hängen zu bleiben. (...) Wir erstreben die allgemeine Achtung und Respektierung unserer Artgenossen, gehören sie nun dem Arbeiterstande oder höheren Berufen an. Offen und ehrlich wollen wir zu unserer Liebe und Freundschaft stehen und treu und gewissenhaft unsere Pflichten als Menschen und Bürger erfüllen."
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Anna Vock arbeitete lange Jahre mit den Männern im Freundschaftsverband zusammen und blieb offenbar mit Rolf (Karl Rheiner), dem späteren Gründer der Zeitschrift "Der Kreis" (1942 als Nachfolge des "Menschenrecht") freundschaftlich verbunden. Rolf schrieb nach ihrem Tod am 14. Dezember 1962 eine Würdigung zu ihr im Kreis 1/1963.
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Anna Vock starb 77 Jahren in Zürich. In Kreis 2/1963 dankte Anna Vocks "Lebensgefährtin über fünf Jahrzehnte" für den erhaltenen Trost. Wer wohl diese Lebensgefährtin war?
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Ich tippe mal auf Anna Sieber, welche am 5. Februar 1890 in Widnau, Kanton St. Gallen, geboren wurde.
    
== Lebensstationen ==
 
== Lebensstationen ==
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