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Anna Vock war 46 Jahre alt, als sie gemeinsam mit [[Laura Fredy Thoma]] und zwei weiteren Frauen (vermutlich [[Anna Sieber]] und [[Fanny Eichenberger]]) im August 1931 den [[Damenclub Amicitia]] in Zürich gründeten. Sie hatte eine zentrale Funktion im Damenclub Amicitia und beteiligte sich am Aufbau des Freundschaftsverbandes (gemeinsam mit dem Herrenclub Excentric) und am Clubleben. Nachdem Laura Fredy Thoma die Mitarbeit an der Zeitschrift aufgegeben hatte, übernahm Anna Vock diese Funktion bis zur letzten Nummer des Freundschaftsverbandes 1938. In der Nachfolgezeitschrift "Menschenrecht" übernahmen die Männer die Redaktion.
 
Anna Vock war 46 Jahre alt, als sie gemeinsam mit [[Laura Fredy Thoma]] und zwei weiteren Frauen (vermutlich [[Anna Sieber]] und [[Fanny Eichenberger]]) im August 1931 den [[Damenclub Amicitia]] in Zürich gründeten. Sie hatte eine zentrale Funktion im Damenclub Amicitia und beteiligte sich am Aufbau des Freundschaftsverbandes (gemeinsam mit dem Herrenclub Excentric) und am Clubleben. Nachdem Laura Fredy Thoma die Mitarbeit an der Zeitschrift aufgegeben hatte, übernahm Anna Vock diese Funktion bis zur letzten Nummer des Freundschaftsverbandes 1938. In der Nachfolgezeitschrift "Menschenrecht" übernahmen die Männer die Redaktion.
1934 geriet Anna Vock ins Sperrfeuer der Skandalzeitung "Scheinwerfer", welche in ihrem Leitartikel  Nr.4/1934 eine beleidigende Berichterstattung über den Fastnachtsball des Freundschaftsverbandes publiziert hatte. Anna Vock erhob im Namen des Verbandes eine Ehrverletzungsklage beim Bezirksgericht Zürich, worauf der Scheinwerfer Anna Vock persönlich angriff, ihren volle Namen veröffentlichte und behauptete, die damals 49-Jährige habe zwei Frauen tätlich angegriffen.<ref>Kokula, Ilse, Bömer, Ulrike. Die Welt gehört uns doch!: Zusammenschluss lesbischer Frauen in der Schweiz der 30er Jahre. Bern/Wettingen. eFeF-Verlag, 1991. S. 185-186</ref> Vermutlich als Folge dieses verleumderischen Angriffes verlor Anna Vock den Arbeitsplatz. Sie trat als Präsidentin der Zürcher Sektion zurück, blieb jedoch Zentralpräsidentin des Schweizer Freundschaftsverbandes.  
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1934 geriet Anna Vock ins Sperrfeuer der Skandalzeitung "Scheinwerfer", welche in ihrem Leitartikel  Nr.4/1934 eine beleidigende Berichterstattung über den Fastnachtsball des Freundschaftsverbandes publiziert hatte. Anna Vock erhob im Namen des Verbandes eine Ehrverletzungsklage beim Bezirksgericht Zürich, worauf der Scheinwerfer Anna Vock persönlich angriff, ihren volle Namen veröffentlichte und behauptete, die damals 49-Jährige habe zwei Frauen tätlich angegriffen.<ref>Kokula, Ilse; Bömer, Ulrike. Die Welt gehört uns doch!: Zusammenschluss lesbischer Frauen in der Schweiz der 30er Jahre. Bern/Wettingen, eFeF-Verlag, 1991. S. 185-186</ref> Vermutlich als Folge dieses verleumderischen Angriffes verlor Anna Vock den Arbeitsplatz. Sie trat als Präsidentin der Zürcher Sektion zurück, blieb jedoch Zentralpräsidentin des Schweizer Freundschaftsverbandes.  
    
Im Freundschaftsbanner 9/1934 benannte sie die Ziele des Freundschaftsverbandes so: "Was wir wollen, das ist die Anerkennung unserer Art und das Recht auf unsere Liebe, so wie wir nun einmal veranlagt sind, ohne deshalb fürchten zu müssen in den Fussangeln veralteter Gesetzes-Paragraphen hängen zu bleiben. (...) Wir erstreben die allgemeine Achtung und Respektierung unserer Artgenossen, gehören sie nun dem Arbeiterstande oder höheren Berufen an. Offen und ehrlich wollen wir zu unserer Liebe und Freundschaft stehen und treu und gewissenhaft unsere Pflichten als Menschen und Bürger erfüllen."
 
Im Freundschaftsbanner 9/1934 benannte sie die Ziele des Freundschaftsverbandes so: "Was wir wollen, das ist die Anerkennung unserer Art und das Recht auf unsere Liebe, so wie wir nun einmal veranlagt sind, ohne deshalb fürchten zu müssen in den Fussangeln veralteter Gesetzes-Paragraphen hängen zu bleiben. (...) Wir erstreben die allgemeine Achtung und Respektierung unserer Artgenossen, gehören sie nun dem Arbeiterstande oder höheren Berufen an. Offen und ehrlich wollen wir zu unserer Liebe und Freundschaft stehen und treu und gewissenhaft unsere Pflichten als Menschen und Bürger erfüllen."
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== Literatur ==
 
== Literatur ==
*Kokula, Ilse, Bömer, Ulrike. Die Welt gehört uns doch!: Zusammenschluss lesbischer Frauen in der Schweiz der 30er Jahre. Bern/Wettingen. eFeF-Verlag, 1991. Darin insbesondere zu Anna Vock S. 100-104.
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*Kokula, Ilse; Bömer, Ulrike. Die Welt gehört uns doch!: Zusammenschluss lesbischer Frauen in der Schweiz der 30er Jahre. Bern/Wettingen, eFeF-Verlag, 1991. Darin insbesondere zu Anna Vock S. 100-104.
 
*Vorabdruck: Anna Vock (1885-1962). In: Frau ohne Herz, 28/1991, S. 10-11. Online verfügbar auf [https://dx.doi.org/10.5169/seals-630780 e-periodica], zuletzt aufgerufen am 17.12.2022
 
*Vorabdruck: Anna Vock (1885-1962). In: Frau ohne Herz, 28/1991, S. 10-11. Online verfügbar auf [https://dx.doi.org/10.5169/seals-630780 e-periodica], zuletzt aufgerufen am 17.12.2022
 
* Rolf. Abschied von Mammina. In: der Kreis, 1/1963, S. 6-7. Online verfügbar auf [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=kre-003%3A1963%3A31%3A%3A6#19 e-periodica], zuletzt aufgerufen am 17.12.2022
 
* Rolf. Abschied von Mammina. In: der Kreis, 1/1963, S. 6-7. Online verfügbar auf [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=kre-003%3A1963%3A31%3A%3A6#19 e-periodica], zuletzt aufgerufen am 17.12.2022

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