Anita Augspurg: Unterschied zwischen den Versionen

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Deutsche Frauenrechtlerin und Juristin *22. September 1857 - †20. Dezember 1943 im Exil in Zürich <br/>
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Lebenspartnerin von Lida Gustava Heymann
 
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Deutsche Frauenrechtlerin und Juristin *22. September 1857, †20. Dezember 1943 im Exil in Zürich <br/>
 
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Lebenspartnerin von [[Lida Gustava Heymann]]
 
 
== Biografie ==
 
== Biografie ==
 
Erste Versuche nach Beendigung der Schulzeit, sich als Schauspielerin den Lebensunterhalt zu verdienen, scheiterten; erfolgreich war dann aber die Einrichtung eines Fotoateliers mit der Freundin Sophia Goudstikker in München im Jahre 1887. Beide Frauen durchbrachen mit ihrem Aussehen und Verhalten die Schranken bürgerlich-weiblicher Schicklichkeit. Sie trugen einen kurzen Haarschnitt, Pluderhosen, fuhren Fahrrad und ritten im “Herrensitz” auf ihren Pferden. <br />
 
Erste Versuche nach Beendigung der Schulzeit, sich als Schauspielerin den Lebensunterhalt zu verdienen, scheiterten; erfolgreich war dann aber die Einrichtung eines Fotoateliers mit der Freundin Sophia Goudstikker in München im Jahre 1887. Beide Frauen durchbrachen mit ihrem Aussehen und Verhalten die Schranken bürgerlich-weiblicher Schicklichkeit. Sie trugen einen kurzen Haarschnitt, Pluderhosen, fuhren Fahrrad und ritten im “Herrensitz” auf ihren Pferden. <br />
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Die ware eine der ersten Frauen, die in Zürich das Jurastudium mit dem Dr.jur abschloss. Beim Studium in Zürich traf sie auch [[Käthe Schirmacher]] wieder, welche sie bereits aus München kannte. <ref>[https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=ezp-001:1990:16::593#593 Ein Porträt von Käthe Schirmacher], Gabi Einsele in Emanzipation 7/1990, S. 10-12 </ref><br />
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Sie war eine der ersten Frauen, die in Zürich das Jurastudium mit dem Dr.jur abschloss. Beim Studium in Zürich traf sie auch [[Käthe Schirmacher]] wieder, welche sie bereits aus München kannte. <ref>Einsele Gabi. Ein Porträt von Käthe Schirmacher: "... die Ellipse mit ihren zwei Brennpunkten, Mann und Frau". In: Emanzipation, 7/1990, S. 10-12. Online verfügbar auf [https://dx.doi.org/10.5169/seals-361142 e-periodica], zuletzt aufgerufen am 19.12.2022</ref><br />
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In Hamburg gründete sie zusammen mit Lida Gustava Heymann mehrere Vereine u.a. den ersten deutschen Stimmrechtsverband. Sie ware eine Pazifistin und nahm 1915 am internationalen Friedenskongress in Den Haag teil. <br />
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In Hamburg gründete sie zusammen mit [[Lida Gustava Heymann]] mehrere Vereine u.a. den ersten deutschen Stimmrechtsverband. Sie war eine Pazifistin und nahm 1915 am internationalen Friedenskongress in Den Haag teil. <br />
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Als Hitler zum Reichskanzler ernannt wurde, kehrten sie von ihrer jährlichen Winterreise nicht mehr nach Deutschland zurück. Mittellos, unterstützt von Freundinnen aus der internationalen Frauenbewegung, zogen sie in den ersten Jahren zwischen den Wohnungen von FreundInnen in der Schweiz und in anderen Ländern hin und her; ab 1937 wohnten sie in einer Dachwohnung in Zürich. <ref>[http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/anita-augspurg/ Biografie Anitag Augspurg] auf fembi.org </ref><br />
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Als Hitler zum Reichskanzler ernannt wurde, kehrten sie von ihrer jährlichen Winterreise nicht mehr nach Deutschland zurück. Mittellos, unterstützt von Freundinnen aus der internationalen Frauenbewegung, zogen sie in den ersten Jahren zwischen den Wohnungen von FreundInnen in der Schweiz und in anderen Ländern hin und her; ab 1937 wohnten sie in einer Dachwohnung in Zürich. <ref>Schroeder, Hiltrud. Anita Augspurg. Auf: fembio.org, o.J. Online verfügbar auf [http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/anita-augspurg/ fembio.org], zuletzt aufgerufen am 19.12.2022 </ref><br />
 
   
 
   
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Regula Schnurrenberger schreibt in ihrem Artikel "Feminismus und Lesben - eine Skizze":
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[[Regula Schnurrenberger]] schreibt in ihrem Artikel "Feminismus und Lesben - eine Skizze":
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: Auch für überzeugte Feministinnen wie zum Beispiel die Juristin Anita Augspurg (1857-1943), die den radikalen Flügel der sogenannten bürgerlichen Frauenbewegung in Deutschland wesentlich mitprägte und die über vierzig Jahre mit Lida Gustava Heymann (1868-1943) zusammen lebte und arbeitete, waren Liebe und Sexualität «das Geheimnis zweier Menschen» und somit tabu. (...) Augspurg schrieb an Schirmacher: «Lieber Bruder! Was liest man über Sie in den Zeitungen! So was thut man, aber man sorgt dafür, dass nicht davon gesprochen wird. Pfui!» <ref>[https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=les-002:1995:0::9#9 Feminismus und Lesben - eine Skizze], Frau Ohne Herz 35/1995, S. 6.</ref>
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: Auch für überzeugte Feministinnen wie zum Beispiel die Juristin Anita Augspurg (1857-1943), die den radikalen Flügel der sogenannten bürgerlichen Frauenbewegung in Deutschland wesentlich mitprägte und die über vierzig Jahre mit Lida Gustava Heymann (1868-1943) zusammen lebte und arbeitete, waren Liebe und Sexualität «das Geheimnis zweier Menschen» und somit tabu. (...) Augspurg schrieb an Schirmacher: «Lieber Bruder! Was liest man über Sie in den Zeitungen! So was thut man, aber man sorgt dafür, dass nicht davon gesprochen wird. Pfui!» <ref>Schnurrenberger, Regula. Feminismus und Lesben - eine Skizze. In: Frau Ohne Herz, 35/1995, S. 6. Online verfügbar auf [https://dx.doi.org/10.5169/seals-630746 e-periodica], zuletzt aufgerufen am 19.12.2022</ref>
  
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Zur Enthüllung des Gedenksteins am 20. Dezember 1993 auf dem Friedhof Fluntern die Gedanken von [Regula Schnurrenberger]] in der [[Frau ohne Herz]], 33/1994 [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=les-002:1994:0::14#14 "Zweifelhafte Ehre"], S. 11
 
 
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== Webseiten ==
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== Literatur ==
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*Schnurrenberger, Regula. Zweifelhafte Ehre: Zürich, 20. Dezember 1993, Friedhof Fluntern. In: Frau ohne Herz, 33/1994, S. 11. Online verfügbar auf [https://dx.doi.org/10.5169/seals-630751 e-periodica], zuletzt aufgerufen am 19.12.2022
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*Henke, Christiane. Anita Augspurg. Reinbek, rororo, 2000. Ausschnitte online verfügbar auf [https://lesbengeschichte.org/bio_augspurg_d.html lesbengeschichte.org], zuletzt aufgerufen am 19.12.2022
  
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== Literatur ==
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== Einzelnachweise ==
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*Anita Augspurg bei [http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/anita-augspurg/ fembio.org]<br />
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<references />
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*Anita Augsburg bei [http://lesbengeschichte.org/bio_augspurg_d.html Lesbengeschichte.org]
 
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*[https://classic.ardmediathek.de/radio/radioWissen/Anita-Augspurg-Eine-radikale-Feministi/Bayern-2/Audio-Podcast?bcastId=5945518&documentId=53793856&fbclid=IwAR2G7-yWcRY2LOb-BrRbdBMmUflQbUVdCPD_dWX-hAyLkRQxoNLpHiu4upU Podcast der ARD] vom 4.7.2018
 

Aktuelle Version vom 19. Dezember 2022, 09:22 Uhr

Deutsche Frauenrechtlerin und Juristin *22. September 1857 - †20. Dezember 1943 im Exil in Zürich
Lebenspartnerin von Lida Gustava Heymann

Anita Augsburg und Lida Gustava Heymann

Biografie

Erste Versuche nach Beendigung der Schulzeit, sich als Schauspielerin den Lebensunterhalt zu verdienen, scheiterten; erfolgreich war dann aber die Einrichtung eines Fotoateliers mit der Freundin Sophia Goudstikker in München im Jahre 1887. Beide Frauen durchbrachen mit ihrem Aussehen und Verhalten die Schranken bürgerlich-weiblicher Schicklichkeit. Sie trugen einen kurzen Haarschnitt, Pluderhosen, fuhren Fahrrad und ritten im “Herrensitz” auf ihren Pferden.
Sie war eine der ersten Frauen, die in Zürich das Jurastudium mit dem Dr.jur abschloss. Beim Studium in Zürich traf sie auch Käthe Schirmacher wieder, welche sie bereits aus München kannte. [1]
In Hamburg gründete sie zusammen mit Lida Gustava Heymann mehrere Vereine u.a. den ersten deutschen Stimmrechtsverband. Sie war eine Pazifistin und nahm 1915 am internationalen Friedenskongress in Den Haag teil.
Als Hitler zum Reichskanzler ernannt wurde, kehrten sie von ihrer jährlichen Winterreise nicht mehr nach Deutschland zurück. Mittellos, unterstützt von Freundinnen aus der internationalen Frauenbewegung, zogen sie in den ersten Jahren zwischen den Wohnungen von FreundInnen in der Schweiz und in anderen Ländern hin und her; ab 1937 wohnten sie in einer Dachwohnung in Zürich. [2]

Regula Schnurrenberger schreibt in ihrem Artikel "Feminismus und Lesben - eine Skizze":

Auch für überzeugte Feministinnen wie zum Beispiel die Juristin Anita Augspurg (1857-1943), die den radikalen Flügel der sogenannten bürgerlichen Frauenbewegung in Deutschland wesentlich mitprägte und die über vierzig Jahre mit Lida Gustava Heymann (1868-1943) zusammen lebte und arbeitete, waren Liebe und Sexualität «das Geheimnis zweier Menschen» und somit tabu. (...) Augspurg schrieb an Schirmacher: «Lieber Bruder! Was liest man über Sie in den Zeitungen! So was thut man, aber man sorgt dafür, dass nicht davon gesprochen wird. Pfui!» [3]

Bilder

  • Nebelspalter 25/1919

  • Anita Augspurg, unterste Reihe 6.v.l.

  • Grabplatte im Friedhof Fluntern, Zürich

Webseiten

Logo fembio.jpg Anita Augspurg bei FemBio.org  
Wikipedia-logo.png Der Wikipedia-Artikel zu Anita_AugspurgW ist bestimmt ausführlicher.
Hier im L-Wiki gibt es das Wichtigste aus (schweizerischer) lesbengeschichtlicher Sicht. 		 

Literatur

  • Schnurrenberger, Regula. Zweifelhafte Ehre: Zürich, 20. Dezember 1993, Friedhof Fluntern. In: Frau ohne Herz, 33/1994, S. 11. Online verfügbar auf e-periodica, zuletzt aufgerufen am 19.12.2022
  • Henke, Christiane. Anita Augspurg. Reinbek, rororo, 2000. Ausschnitte online verfügbar auf lesbengeschichte.org, zuletzt aufgerufen am 19.12.2022

Einzelnachweise

  1. ↑ Einsele Gabi. Ein Porträt von Käthe Schirmacher: "... die Ellipse mit ihren zwei Brennpunkten, Mann und Frau". In: Emanzipation, 7/1990, S. 10-12. Online verfügbar auf e-periodica, zuletzt aufgerufen am 19.12.2022
  2. ↑ Schroeder, Hiltrud. Anita Augspurg. Auf: fembio.org, o.J. Online verfügbar auf fembio.org, zuletzt aufgerufen am 19.12.2022
  3. ↑ Schnurrenberger, Regula. Feminismus und Lesben - eine Skizze. In: Frau Ohne Herz, 35/1995, S. 6. Online verfügbar auf e-periodica, zuletzt aufgerufen am 19.12.2022
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