Homex AG: Unterschied zwischen den Versionen

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Videogruppe feministischer Frauen, ab zweitem Band ausschliesslich Lesben. 1978 - 1982.
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Videogruppe feministischer Frauen, ab zweitem Video-Band ausschliesslich Lesben. 1978 - 1982.
 
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
Im November 1978 trafen sich in Zürich sieben Frauen, darunter [[Regula Schnurrenberger]] und [[Alice Arnold]], um für das Filmfestival über Homosexualität in Genf ein Videoband zu machen. Zwei bereits bestehende Video-Bänder mit Strasseninterviews über Homosexualität waren bereits vorhanden und wurden als Grundlage genutzt. Die Videofilmerinnen berichteten in der [[Lesbenfront]] 9/1980: "Soviel an angestauter Aggression und Mitleid, an Klischees, an Feindseligkeit, an Vollkommenheit und sogenanntem Wissen und Spekulationen - kurz: in komprimierter Form schlug uns da die Normalität, die Realität um Augen und Ohren. Und wie üblich, wir Lesben existierten praktisch nicht, obwohl wir immer drei Frauen waren bei den Interviews."
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Im November 1978 trafen sich in Zürich sieben Frauen, darunter [[Regula Schnurrenberger]] und [[Alice Arnold]], um für das Filmfestival über Homosexualität in Genf ein Videoband zu machen. Zwei bereits bestehende Video-Bänder mit Strasseninterviews über Homosexualität waren bereits vorhanden und wurden als Grundlage genutzt. Die Videofilmerinnen berichteten in der [[Lesbenfront]] 1980: "Soviel an angestauter Aggression und Mitleid, an Klischees, an Feindseligkeit, an Vollkommenheit und sogenanntem Wissen und Spekulationen - kurz: in komprimierter Form schlug uns da die Normalität, die Realität um Augen und Ohren. Und wie üblich, wir Lesben existierten praktisch nicht, obwohl wir immer drei Frauen waren bei den Interviews."<ref>(Arnold), Alice. "..., aber normal ist es ja gerade nicht": Einige Gedanken zum Videoband der Homex AG. In: Lesbenfront, 9/1980, S.5</ref>
  
Der Film [[... aber normal ist es ja gerade nicht!]] wurde an zalreichen privaten Vorführungen gezeigt, sowie an Festivals (Filmfestival über Homosexualität in Genf, Solothurner Filmtage, Antirepressionskonress 1978, [[Boldern-Tagung]] 1979); an vielen Frauenanlässen in Zürich, Wädenswil, Wettingen, Konstanz, Berlin; an Schulen in Pfäffikon, Zürich; im Jugendhaus, im Videoladen und auf der Strasse.  
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"Seit Frühling 80 sind wir wieder stabil und produzieren auch wieder. Im Prinzip kann jede Frau mitmachen, die an Video, Feminismus und Filmen ohne Heterror interessiert ist. Einzelne Frauen schliessen sich jeweils zu einer Produktionsgruppe zusammen, wo nicht alle mitzumachen brauchen. Wir zahlen monatlich 10 Franken ein und hoffen immer auf Spenden. Das neue Band in Produktion beinhaltet den Umzug vom alten ins neue Frauenzentrum und wird von der FBB (Frauenbefreiungsbewegung) finanziert. Es sollte diesen Sommer fertig werden."<ref>Homex. In: Zürcher StudentIn ZS, 3/1981, S. 8. Online verfügbar auf [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=zus-001%3A1981%3A59%3A%3A27&referrer=search#27 e-periodica], zuletzt aufgerufen am 11.12.2022</ref>
  
Zur Veranstaltung "Frauen stehen nicht still" im Januar 1979 in Wädenswil steht in der Emanzipation: "Die Homex-AG-Frauengruppe kam mit einem Video-Film über Zärtlichkeit zwischen Frauen auf offener Strasse. 'Man kann sie ja nicht gerade in ein Heim stecken, aber...' hiess es innerhalb eines dazu geführten Interviews. Unter den an diesem Abend anwesenden Frauen herrschte verständnisvolles Einvernehmen - keine kontroverse Diskussion fand statt." <ref> Emanzipation, Nr. 5, 1979, S. 3</ref>
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1981 in der Lesbenfront: "Auch weiterhin wird die Homex etwas einmal pro Monat im Frauenzentrum eine Video-Matinee - angekündigt durch die Anschläge im FZ - durchführen." <ref>Lesbenfront, Nr. 12, 1981, S. 37 </ref>
  
Bei der Vorstellungsrunde am [[Lesbentreffen 1982]] stellt sich auch die "HOMEX, welche Video (zukünftig vielleicht auch Super 8) produzuiert und verleiht <nowiki>[vor]</nowiki>. <ref>Emanzipation, Nr. 8, 1982, S.8 </ref>
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Bei der Vorstellungsrunde am [[Lesbentreffen 1982]] stellt sich auch die "HOMEX, welche Video (zukünftig vielleicht auch Super 8) produziert und verleiht" vor. <ref>Lesbentreffen. In: Emanzipation, 8/1982, S.8. Online verfügbar auf [https://dx.doi.org/10.5169/seals-359653 e-periodica], zuletzt aufgerufen am 11.12.2022 </ref>
  
1981 in der Lesbenfront: "Am 23. August um 12 Uhr zeigte die Homex den Videofilm über den Wechsel vom alten ins neue Frauenzentrum. Auch weiterhin wird die Homex etwas einmal pro Monat im Frauenzentrum eine Video-Matinee - angekündigt durch die Anschläge im FZ - durchführen." <ref>Lesbenfront, Nr. 12, 1981, S. 37 </ref>
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In einem satirischen Text in der Lesbenfront steht: "Ebenso von Erfolg gekrönt ist das Filmpimperium der Homex AG, die mit ihrem Film "Aber normal ist es ja gerade nicht...", der sehr subtil die Problematik der Heterophilen beschreibt, zu Weltruhm gelangt."<ref>(Spinner), Eshter. Le Tra Trä. In: Lesbenfront, 15/1982, S. 24. Online verfügbar auf [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=les-001%3A1982%3A0%3A%3A73&referrer=search#73 e-periodica], zuletzt aufgerufen am 11.12.2022</ref>
 
 
"1001 Nacht. Videofilm der Homex AG" wurde u.a. auch an der Universität Zürich, auf Einladung der Frauenkommission VSU/VSETH 1.12.1982, 18.15 Uhr im HS 223, mit anschliessender Diskussion, für Frauen gezeigt. In der Vorankündigung in der Studierendenzeitung ZS heisst es: "Und diesmal ein Film über uns: 5 Frauen, ihre Stimmung im Sommer 82, in Bezug auf sich, andere Frauen, die Frauenbewegung früher und jetzt, und die Männerwelt. Der Film zeigt keine Geschichte mit einem durchgehenden Handlungsablauf, es sind viele Szenen assoziativ verknüpft: dokumentarisch im Sinne von Festhalten, was Frauen machen, was sie ausprobieren. Ein Film über die Liebe, der Traum von einer ganzen Welt."
 
 
 
Am 27.10.84 wurde der Film "1001 Nacht, Lesbenfilm der Videogruppe Homex" im Frauenzimmer Basel aufgeführt. <ref>Emanzipation, Nr. 10, 1984, S. 28</ref>
 
  
 
=== Video-Filme ===
 
=== Video-Filme ===
*"[[... aber normal ist es ja gerade nicht!]]" 1979
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Einen Teil der Video Filme der Homex AG sind über die Seite des Sozialarchiv<ref>Eintrag Homex AG im Sozialarchiv. Online verfügbar auf [https://www.sozialarchiv.ch/?s=homex+ag sozialarchiv.ch], zuletzt aufgerufen am 9.12.2023</ref> abrufbar:
* [[Von der Lava in die Matte Gasse]]. Dokumentation zum Umzug des Frauenzentrums in Zürich. 1980
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*1978: "[[... aber normal ist es ja gerade nicht!]]"
*[[Tausend und eine Nacht oder der Traum von einer ganzen Welt]]. 1982
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*1980: [[Von der Lava in die Matte Gasse]]. Dokumentation zum Umzug des [[Frauenzentrum Zürich|Frauenzentrums]] in Zürich
Der Zugriff über Weblink unten
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*1982: [[1001 Nacht]] oder der Traum von einer ganzen Welt.
  
 
== Bilder ==
 
== Bilder ==
== Weblinks ==
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*Videos im Sozialarchiv: http://www.bild-video-ton.ch/suche/in/dcCR_crea/Homex%20AG/ ([[... aber normal ist es ja gerade nicht!]] - ab 1:03:30)
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Homex_1982.jpg | Ankündigung in der Lesbenfront 1982
*Ausschnitte aus "... aber normal", welche am [[Pink Apple]] 2017 gezeigt wurden [https://www.facebook.com/PinkAppleFilmfestival/videos/1699244386758558/ auf Facebook]
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Homex_Dank.jpeg | Dank in der Lesbenfront 1983
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== Literatur ==
 
== Literatur ==
*"..., aber normal ist es ja gerade nicht" Einige Gedanken zum Videoband der Homex AG. von: Alice, d.i. [[Alice Arnold]] In: Lesbenfront, S. 5-8
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*(Arnold), Alice. "..., aber normal ist es ja gerade nicht": Einige Gedanken zum Videoband der Homex AG. In: Lesbenfront, 9/1980, S.5-8. Online verfügbar auf [https://dx.doi.org/10.5169/seals-632027 e-periodica], zuletzt aufgerufen am 11.12.2022
* ZS Zürcher Student/in (26.11.1982): Frauenkommission VSU/VSETH/Homex AG: 1001 Nacht
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*1001 Nacht. In: Zürcher StudentIn ZS, 18/1982, S. 8. Online verfügbar auf [https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=zus-002%3A1982%3A60%3A%3A142&referrer=search#142 e-periodica], zuletzt aufgerufen am 11.12.2022
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* Yvonne, September 80. In: Lesbenfront, Nr. 13, 1981, S. 17-18
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* Esther, Le Tra Trä. In: Lesbenfront, Nr. 15, 1982, S. 25.
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== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 9. Dezember 2023, 13:43 Uhr

Videogruppe feministischer Frauen, ab zweitem Video-Band ausschliesslich Lesben. 1978 - 1982.

Geschichte

Im November 1978 trafen sich in Zürich sieben Frauen, darunter Regula Schnurrenberger und Alice Arnold, um für das Filmfestival über Homosexualität in Genf ein Videoband zu machen. Zwei bereits bestehende Video-Bänder mit Strasseninterviews über Homosexualität waren bereits vorhanden und wurden als Grundlage genutzt. Die Videofilmerinnen berichteten in der Lesbenfront 1980: "Soviel an angestauter Aggression und Mitleid, an Klischees, an Feindseligkeit, an Vollkommenheit und sogenanntem Wissen und Spekulationen - kurz: in komprimierter Form schlug uns da die Normalität, die Realität um Augen und Ohren. Und wie üblich, wir Lesben existierten praktisch nicht, obwohl wir immer drei Frauen waren bei den Interviews."[1]

"Seit Frühling 80 sind wir wieder stabil und produzieren auch wieder. Im Prinzip kann jede Frau mitmachen, die an Video, Feminismus und Filmen ohne Heterror interessiert ist. Einzelne Frauen schliessen sich jeweils zu einer Produktionsgruppe zusammen, wo nicht alle mitzumachen brauchen. Wir zahlen monatlich 10 Franken ein und hoffen immer auf Spenden. Das neue Band in Produktion beinhaltet den Umzug vom alten ins neue Frauenzentrum und wird von der FBB (Frauenbefreiungsbewegung) finanziert. Es sollte diesen Sommer fertig werden."[2]

1981 in der Lesbenfront: "Auch weiterhin wird die Homex etwas einmal pro Monat im Frauenzentrum eine Video-Matinee - angekündigt durch die Anschläge im FZ - durchführen." [3]

Bei der Vorstellungsrunde am Lesbentreffen 1982 stellt sich auch die "HOMEX, welche Video (zukünftig vielleicht auch Super 8) produziert und verleiht" vor. [4]

In einem satirischen Text in der Lesbenfront steht: "Ebenso von Erfolg gekrönt ist das Filmpimperium der Homex AG, die mit ihrem Film "Aber normal ist es ja gerade nicht...", der sehr subtil die Problematik der Heterophilen beschreibt, zu Weltruhm gelangt."[5]

Video-Filme

Einen Teil der Video Filme der Homex AG sind über die Seite des Sozialarchiv[6] abrufbar:

Bilder

Literatur

  • (Arnold), Alice. "..., aber normal ist es ja gerade nicht": Einige Gedanken zum Videoband der Homex AG. In: Lesbenfront, 9/1980, S.5-8. Online verfügbar auf e-periodica, zuletzt aufgerufen am 11.12.2022
  • 1001 Nacht. In: Zürcher StudentIn ZS, 18/1982, S. 8. Online verfügbar auf e-periodica, zuletzt aufgerufen am 11.12.2022
  • Yvonne, September 80. In: Lesbenfront, Nr. 13, 1981, S. 17-18
  • Esther, Le Tra Trä. In: Lesbenfront, Nr. 15, 1982, S. 25.

Einzelnachweise

  1. (Arnold), Alice. "..., aber normal ist es ja gerade nicht": Einige Gedanken zum Videoband der Homex AG. In: Lesbenfront, 9/1980, S.5
  2. Homex. In: Zürcher StudentIn ZS, 3/1981, S. 8. Online verfügbar auf e-periodica, zuletzt aufgerufen am 11.12.2022
  3. Lesbenfront, Nr. 12, 1981, S. 37
  4. Lesbentreffen. In: Emanzipation, 8/1982, S.8. Online verfügbar auf e-periodica, zuletzt aufgerufen am 11.12.2022
  5. (Spinner), Eshter. Le Tra Trä. In: Lesbenfront, 15/1982, S. 24. Online verfügbar auf e-periodica, zuletzt aufgerufen am 11.12.2022
  6. Eintrag Homex AG im Sozialarchiv. Online verfügbar auf sozialarchiv.ch, zuletzt aufgerufen am 9.12.2023