SAPPHO - Verein zur Förderung von Frauenforschungsprojekten: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
 
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Die Idee zur Gründung des Sappho-Vereins entstammte der Not. Die Soziologin Ilse Kokula hatte bei ihren Recherchen in Berlin in der Lesbenzeitschrift "Garçonne" erste Spuren in die Schweiz gefunden mit dem Artikel von (Laura) Fredy Thoma "Leidensgenossinnen aus der Schweiz vereinigt euch" (1931). Ilse Kokula  erarbeitete dann ein Konzept zur Erforschung der Schweizer Lesbengeschichte, aber es gab keine Institution, welche diese Forschung ermöglicht hätte.  
 
Die Idee zur Gründung des Sappho-Vereins entstammte der Not. Die Soziologin Ilse Kokula hatte bei ihren Recherchen in Berlin in der Lesbenzeitschrift "Garçonne" erste Spuren in die Schweiz gefunden mit dem Artikel von (Laura) Fredy Thoma "Leidensgenossinnen aus der Schweiz vereinigt euch" (1931). Ilse Kokula  erarbeitete dann ein Konzept zur Erforschung der Schweizer Lesbengeschichte, aber es gab keine Institution, welche diese Forschung ermöglicht hätte.  
So wurde der Sappho-Verein gegründet, um über Vereinsbeiträge und Spenden die Arbeit zu unterstützen. Zudem begleitete der Vorstand des Sappho-Vereins das Projekt auch durch ideelle, wissenschaftliche Unterstützung und übernahm das Lektorat und die Publikation in Buchform  unter dem Titel "Die Welt gehört uns doch! Zusammenschluss lesbischer Frauen in der Schweiz der 30er Jahre" (1991).
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So wurde der Sappho-Verein gegründet, um über Vereinsbeiträge und Spenden die Arbeit zu unterstützen. Zudem begleitete der Vorstand des Sappho-Vereins das Projekt auch durch ideelle, wissenschaftliche Unterstützung und übernahm das Lektorat und die Publikation in Buchform  unter dem Titel "Die Welt gehört uns doch! Zusammenschluss lesbischer Frauen in der Schweiz der 30er Jahre" (1991). <br />
 
1991 fand in Berlin das "1. Symposium deutschsprachiger Lesbenforschung" statt, organisiert von Sabine Hark und Hanna Hacker im "Haus der Demokratie". Da im Schlussplenum niemand ein zweites Symposium organisieren wollte, bot sich der Sappho-Verein an, dieses in der Schweiz zu organisieren. Es fand 1992 im evangelischen Tagungszentrum Boldern bei Männedorf/ZH statt. Der Sappho-Verein dokumentierte die Tagung mit dem Buch "Querfeldein - Beiträge zur Lesbenforschung".
 
1991 fand in Berlin das "1. Symposium deutschsprachiger Lesbenforschung" statt, organisiert von Sabine Hark und Hanna Hacker im "Haus der Demokratie". Da im Schlussplenum niemand ein zweites Symposium organisieren wollte, bot sich der Sappho-Verein an, dieses in der Schweiz zu organisieren. Es fand 1992 im evangelischen Tagungszentrum Boldern bei Männedorf/ZH statt. Der Sappho-Verein dokumentierte die Tagung mit dem Buch "Querfeldein - Beiträge zur Lesbenforschung".
  
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Seit 2005 hatte der Verein jahrelang einen Dornröschenschlaf geträumt, bis er vor einem Jahr von Madeleine Marti, [[Natalie Raeber]] und [[Corinne Rufli]] wieder aktiviert worden ist. Hier sollen nun die verschiedenen Aktivitäten zur Lesbengeschichte in der Schweiz, die bereits über die Website http://www.lesbengeschichte.ch verbunden sind, zusammenkommen und erweitert werden durch die Unterstützung von Lesben-Forschungsprojekten. An der Jahresversammlung haben die anwesenden Frauen entschieden, ein Vorprojekt für eine Dissertation der Historikerin Corinne Rufli zur Lesbengeschichte mit Fokus 1940er- bis 1960er-Jahre zu unterstützen.<ref>[https://lesbengeschichte.ch/2018/03/04/sappho-verein-wachgekuesst/ Sappho-Verein wachgeküsst]</ref>
 
=== Projekte ===
 
=== Projekte ===
 
*[[2. Symposium deutschsprachiger Lesbenforschung]], Boldern 1993
 
*[[2. Symposium deutschsprachiger Lesbenforschung]], Boldern 1993
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*Unterstützung eines Vorprojekts für eine Dissertation der Historikerin Corinne Rufli zur Lesbengeschichte mit Fokus 1940er- bis 1960er-Jahre
  
 
=== Unterstützte Publikationen ===
 
=== Unterstützte Publikationen ===
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*[[Karin Moser]]: „[[Hier muss ich mich als Lesbe nicht erklären]]“ Ethnographische Zugänge zur Lesbenkultur im [[Frauenzentrum Zürich]]. (2001)
 
*[[Karin Moser]]: „[[Hier muss ich mich als Lesbe nicht erklären]]“ Ethnographische Zugänge zur Lesbenkultur im [[Frauenzentrum Zürich]]. (2001)
 
*[[Frauen im Zentrum]] – Fotos und Texte aus 30 Jahren [[Frauenzentrum Zürich]] (2005)
 
*[[Frauen im Zentrum]] – Fotos und Texte aus 30 Jahren [[Frauenzentrum Zürich]] (2005)
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== Bilder ==
 
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Sappho flyer1.jpg | März 1988 <br />[[Medium:Sappho 3.88.pdf|pdf lesen]] (Im Original ist die Rückseite auf dem Kopf)
 
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== Literatur ==
 
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https://lesbengeschichte.ch/sappho/
 
https://lesbengeschichte.ch/sappho/
  
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<references />

Version vom 21. April 2019, 06:47 Uhr

Gegründet wurde der Sappho-Verein von Katharina Belser, Christine Bendel und Madeleine Marti 1987 mit dem Ziel: „feministische Forschungsprojekte zu ermöglichen, die mangels öffentlicher (oder anderer) Unterstützung nicht durchgeführt werden konnten. Priorität geniessen dabei Projekte, die das Wissen über die Situation lesbischer Frauen erweitern und zu ihrer Entdiskriminierung beitragen“.

Geschichte

Die Idee zur Gründung des Sappho-Vereins entstammte der Not. Die Soziologin Ilse Kokula hatte bei ihren Recherchen in Berlin in der Lesbenzeitschrift "Garçonne" erste Spuren in die Schweiz gefunden mit dem Artikel von (Laura) Fredy Thoma "Leidensgenossinnen aus der Schweiz vereinigt euch" (1931). Ilse Kokula erarbeitete dann ein Konzept zur Erforschung der Schweizer Lesbengeschichte, aber es gab keine Institution, welche diese Forschung ermöglicht hätte. So wurde der Sappho-Verein gegründet, um über Vereinsbeiträge und Spenden die Arbeit zu unterstützen. Zudem begleitete der Vorstand des Sappho-Vereins das Projekt auch durch ideelle, wissenschaftliche Unterstützung und übernahm das Lektorat und die Publikation in Buchform unter dem Titel "Die Welt gehört uns doch! Zusammenschluss lesbischer Frauen in der Schweiz der 30er Jahre" (1991).
1991 fand in Berlin das "1. Symposium deutschsprachiger Lesbenforschung" statt, organisiert von Sabine Hark und Hanna Hacker im "Haus der Demokratie". Da im Schlussplenum niemand ein zweites Symposium organisieren wollte, bot sich der Sappho-Verein an, dieses in der Schweiz zu organisieren. Es fand 1992 im evangelischen Tagungszentrum Boldern bei Männedorf/ZH statt. Der Sappho-Verein dokumentierte die Tagung mit dem Buch "Querfeldein - Beiträge zur Lesbenforschung".

Seit 2005 hatte der Verein jahrelang einen Dornröschenschlaf geträumt, bis er vor einem Jahr von Madeleine Marti, Natalie Raeber und Corinne Rufli wieder aktiviert worden ist. Hier sollen nun die verschiedenen Aktivitäten zur Lesbengeschichte in der Schweiz, die bereits über die Website http://www.lesbengeschichte.ch verbunden sind, zusammenkommen und erweitert werden durch die Unterstützung von Lesben-Forschungsprojekten. An der Jahresversammlung haben die anwesenden Frauen entschieden, ein Vorprojekt für eine Dissertation der Historikerin Corinne Rufli zur Lesbengeschichte mit Fokus 1940er- bis 1960er-Jahre zu unterstützen.[1]

Projekte

Unterstützte Publikationen


Bilder

Literatur

Weblinks

https://lesbengeschichte.ch/sappho/

Einzelnachweise